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Kamera-Augen sind wachsam

Kaum noch Beschädigungen auf dem Schulgelände in Wehdem

Von Michael Nichau
Wehdem (WB). Kameras am Schulzentrum in Wehdem sorgen dafür, dass mutwillige Beschädigungen im Umfeld der Schulen und des »Life House« ausbleiben.

Für die Schulleitung der Realschule ein Erfolg. »Letztlich wollen wir ja niemanden vom Gelände vertreiben. Im Gegenteil: Skateranlage, Spielplatz und Bücherei sorgen für eine Belebung des Schulhofes. Nicht zuletzt das »Life House« sorgt am Nachmittag und Abend neben der Begegnungsstätte für Publikumsverkehr«, erklärt Realschul-Leiter Jürgen Ehlers.
»Immer aber gibt es Schülerinnen und Schüler, die sich nicht so verhalten, wie wir es eigentlich erwarten«, erläutert der Pädagoge die Beweggründe, Teile des Gebäudes mit Kameras zu bestücken. In der Vergangenheit sei es häufig vorgekommen, dass »schwarze Schafe« öffentliches Eigentum ruiniert hätten. »Das waren zum Teil nicht unerhebliche Schäden, auch in finanzieller Hinsich. Wenn etwa eine wetterfeste Tischtennisplatte zerschlagen wurde, hat uns das schon in unserem Bestreben zurückgeworfen, den Schulhof attraktiver zu gestalten«, meint Ehlers.
Jetzt richten vier »Kamera-Augen« ihre »Weitwinkel-Blicke« auf das Schulgebäude und diverse »dunkle Ecken«. Dort hatte es - nach Aukunft der Schulleitung - immer wieder Trinkgelage mit entsprechenden Verschmutzungen gegeben.
»Die Kameras dienen nicht der Überwachung der Schüler«, stellt Jürgen Ehlers heraus. Die Video-Bilder werden jedoch Tag und Nacht aufgezeichnet. »Wenn wir etwa am anderen Morgen eine Beschädigung feststellen, können wir uns die Aufzeichnung anschauen und eventuell den oder die Täter ermitteln.« Mutwillige Zerstörungen, wie in der Zeit zuvor, sind ausgeblieben, seit die Kameras am Vordach der Schule angebracht sind, zieht Ehlers eine vorläufige aber vorsichtige Bilanz.
»Insgesamt 3 800 Euro haben die Kameras und das Installationsmaterial gekostet«, gab Klaus Schumacher vom Bereich Schule und Kultur der Gemeindeverwaltung Stemwede Auskunft. Auch er weist darauf hin, dass dies keine Überwachungsanlage ist. »Wenn jetzt etwas vorfällt, können wir aber mit der Anlage zumindest den Täterkreis feststellen«, sagt er. Für die Schüler seien die Kameras auch erzieherisches Moment: »Sie wissen jetzt, dass Zerstörung von Eigentum nicht unentdeckt bleibt.« Schumacher unterstrich, dass die Installation der Kameras allein durch das Engagement der Hausmeister so kostengünstig möglich war.
Schulleiter Jürgen Ehlers bringt das Anliegen auf den Punkt: »Wir wollen hier positives Leben möglich machen. Es gibt nur ein paar Leute, die dies immer wieder bedrohen.«

Artikel vom 11.02.2006