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Auch künftig jede Chance wahrnehmen

Lossprechungsfeier in der Stadthalle

Von Horst-H. Griepenstroh
Lübbecke (WB). Ein wichtiger Lebensabschnitt vollzog sich am Donnerstag für 76 junge Menschen. Sie erhielten nach Beendigung ihrer Ausbildung ihre Gesellenbriefe.

93 Handwerkslehrlinge standen vor den Ausschüssen der Minden-Lübbecker Handwerksinnungen zur Gesellenprüfung an, einer wurde nicht zugelassen, einer meldete sich vor der Prüfung wieder ab und drei Lehrlinge konnten die Prüfung aufgrund von Krankheit nicht beenden. Von den 88 verbleibenden Jugendlichen erschienen zwei erst gar nicht zu Prüfung und 16 erreichten ihr Ziel nicht. Außerdem legten zwei Technische Zeichner und vier Zerspanungsmechaniker ihre Prüfung in Bielefeld vor einem Kammer-prüfungsausschuss mit Erfolg ab.
Mit einer Durchfallquote von 20,45 Prozent liegt das Ergebnis deutlich hinter denen der vorausgegangenen Prüfungen. Einen Ausreißer hatte es allerdings im Winter 2003/04 mit einer Durchfallquote von 28,44 Prozent gegeben.
Den Löwenanteil machten bei den Prüfungen die Feinwerkmechaniker aus. 23 junge Menschen hatten in diesem Beruf ihre Gesellenreife bewiesen, gefolgt von je elf Metallbauern und Kraftfahrzeugmechanikern. Aus den Reihen der Bäcker, Friseure und Werkzeugmacher nahm jeweils nur ein Geselle das begehrte Zertifikat in Empfang.
Musikalisch umrahmt wurde die Lossprechungsfeier in der Lübbecker Stadthalle vom Gospelchor »S(w)ing & Praise«, der unter der Leitung von Pit Witt in starker Besetzung auftrat.
Kreishandwerksmeister Karl Kühn hieß wieder eine Vielzahl von Ehrengästen willkommen, die es sich auch am Donnerstag nicht hatten nehmen lassen, während der Lossprechungsfeier mit dabei zu sein. Unter ihnen an der Spitze Landrat Wilhelm Krömer, MdL Karl-Heinz Haseloh, Bürgermeister beziehungsweise ihre Stellvertreter der Städte und Gemeinden aus dem Altkreis, Vertreter der Banken und Sparkassen, der Kirchen, der Agentur für Arbeit, des Berufskolleg, der Krankenkasse und der Handwerkskammer.
»Handwerk hat goldenen Boden«, habe es immer geheißen, und mit dem »goldenen Boden« bezeichnete Kühn die Möglichkeiten, die sich aus dem Gelernten ergeben. Das Handwerk biete auch heute noch, oder gerade heute, gute Chancen, und die gelte es zu ergreifen. Und Karl Kühn machte den jungen Menschen Hoffnung für die Zukunft: »Gute Facharbeiter sind das, was unsere Betriebe besonders brauchen«. In Gesprächen mit Kollegen stelle er immer wieder fest, das gut ausgebildete Facharbeiter vermisst würden und oftmals am Markt nicht zu bekommen seien. Hier rief der Kreishandwerksmeister dazu auf, die Hände nicht in den Schoß zu legen, sondern möglichst jede Chance zur Fort- und Weiterbildung zu nutzen. »Seien sie zuversichtlich, denn nur, wer positiv nach vorn schaut, wird auch erfolgreich sein. Und dieses positive Denken brauchen wir in unseren Land zurzeit in besonderen Maße«, gab der Kreishandwerksmeister den frisch gebackenen Gesellen mit auf den Weg.
Die Bedeutung einer Ausbildung unterstrich auch der Verwaltungsdirektor der Agentur für Arbeit, Thomas Richter, denn die Hälfte der bei der Agentur als Arbeit suchend gemeldeten Menschen hätten keine Berufsausbildung.
Landrat Wilhelm Krömer betonte die Flexibilität des Handwerks, das für die Dienstleistung von morgen geradezu prädestiniert sei, denn gerade hier vollziehe sich ein ständiger Innovationsprozess(Die Gesellennamen finden Sie an anderer Stelle dieser Ausgabe).

Artikel vom 11.02.2006