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KGH-Mathekurs
widerlegt Studie

Grundschul-Empfehlungen oft richtig

Halle (pes). Liegen Empfehlungen von Grundschullehrern für die weitere Laufbahn von Kindern wirklich oft daneben. Der Leistungskurs Mathematik des Haller Kreisgymnasiums hat jetzt einer Veröffentlichung der Universität Essen widersprochen.

Die angehenden Abiturienten in der Jahrgangsstufe 13 können keineswegs besser rechnen als die Schulforscher der Uni. Gemeinsam mit ihrer Lehrerin Ina Krautkrämer, immerhin auch Unterstufenkoordinatorin am KGH, aber haben sie eine ganz andere Schlussfolgerung aus dem Zahlenmaterial gezogen.
Am 24. Januar war ein Agenturbericht über das Ergebnis der Untersuchung in diversen Zeitungen erschienen. Der Schulforscher Dr. Rainer Block war dahingehend von der Deutschen Presse Agentur zitiert worden, dass die Empfehlungen der Grundschulen sich häufig als nicht zuverlässig erweisen. Als Beispiel wird der Mobilitätsprozess von 15-jährigen Realschülern herangezogen, die vorher an einer höheren Schule, meist einem Gymnasium, waren, dann aber in die Realschule zurückwechseln mussten. Das betraf insgesamt 195 Schüler, wovon 122 eine Empfehlung der Grundschule für das Gymnasium erhalten hatten. Der Prozentsatz von 62,9 werde als Beleg für eine häufige Fehlprognose der Grundschullehrer herangezogen. Betrachte man aber das gesamte Zahlenmaterial, komme man zu einem anderen Ergebnis: Insgesamt nämlich wurden 1248 Realschüler befragt, nur 122 mussten vom Gymnasium wechseln. Bemerkenswert: 1044 Schüler wurden richtig eingeschätzt, also fast 84 Prozent.
Eine Verdrehung der Tatsachen, finden die Mathematiker des KGH und akzeptierten auch gern die Hausaufgabe, Stellungnahmen zu den Veröffentlichungen zu verfassen. Auch die Deutsche Presse Agentur soll versorgt werden, damit sich die nach Ansicht der Schüler falsche Interpretation der Untersuchung nicht im Schneeballeffekt verbreitet. Nach Auffassung von KGH-Direktor Gerd Giesselmann steckt eindeutig politische Motivation dahinter, weil künftig nach dem Willen der neuen Landesregierung die Prognose der Grundschullehrer über die künftige Schullaufbahn der Kinder entscheiden soll. »Das riecht mir nach einer politisch sehr unanständigen Manipulation der Bürger,« vermutet auch Jonathan Granzow Methode hinter dem falschen Fazit.

Artikel vom 11.02.2006