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FDP: Ganztagsbetrieb der
Hauptschule hat Vorrang

Fraktionschef Ulrike Poetter informiert Ortsparteitag

Versmold (hj). »Wenn die Hauptschule in der Lage ist, einen Ganztagsbetrieb einzuführen, dann müssen wir als Stadt den finanziellen Rahmen zur Verfügung stellen.« Deutlich beschreibt Ulrike Poetter die Meinung der FDP-Fraktion und des Ortsverbandes in Sachen Antrag auf Ganztags-Hauptschule. »Uns erscheint es wichtiger, in Schulen zu investieren.«
Beim FDP-Ortsparteitag am Donnerstag in der Gaststätte Memic ließ die Vorsitzende keinen Zweifel daran, dass die Fraktion dem Antrag der Hauptschule in der Ratssitzung am Donnerstag zustimmen werde. »Wir wollen hier das Problem an der Wurzel fassen und sind kein Reparaturbetrieb.« Aus diesem Grund habe die Investition in die Zukunft der Jugend für die FDP großes Gewicht.
Woher sie das Geld für die Finanzierung des Ganztagesbetriebes nimmt, darauf ging die FDP-Vorsitzende in einigen Punkten ein: »Wir müssen über das Anruf-Sammeltaxi sprechen. 365 Personen haben es im vergangenen Jahr in Anspruch genommen. Wenn die Stadt eine Fahrt mit gut 15 Euro bezuschusst und die Leute das Taxi auch noch zahlen müssen, wird das ganz schön teuer. Da muss es andere Wege geben. Auf Dauer ist diese Einrichtung sicherlich nicht mehr zu finanzieren.«
Nein sagt die FDP weiterhin zum Ausbau des Zentralen Omnibusbahnhofes. »Er funktioniert auch ohne Endausbau. Mit diesem Geld hätten wir die Hauptschule dreimal bezahlt«, rechnete Poetter in ihrem Rechenschaftsbericht vor den Mitgliedern der FDP vor. Besonders das Thema Vorfinanzierung sprach die Vorsitzende an. »Ein Rad-/Gehweg entlang der Laerstraße ist sicherlich schön. Doch müssen wir dem Land auf einige Jahre hin gesehen den Zuschuss vorfinanzieren? Das gilt auch für den Endausbau des ZOB.« Man könne doch nur das Geld ausgeben, das man habe. »So können wir in Zukunft nach unserer Meinung nicht mehr weitermachen!« Auch in Sachen Klinikum Ravensberg müsse es bald eine Entlastung geben. »Wir sind für den Standort Versmold und diese Fusion. Daraus ergeben sich Synergieeffekte, die sich auch in Euro und Cent niederschlagen müssen.« Versmold müsse aus dem Defizit herauskommen. Aus diesem Grund sei die finanzielle Situation der Stadt teilweise hausgemacht und nicht nur auf die desolate Lage des Landes zurück zu führen.
Die Kontaktpflege zu den Vereinen und Schulen der Stadt wollen Fraktion und Ortsverband fortsetzen. »Wir werden uns in diesem Monat noch in der Hauptschule über die aktuelle Situation informieren. Auch die anderen Schulen werden wir besuchen.«

Artikel vom 11.02.2006