11.02.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Igor aus der Ukraine
in Flensburg dabei

Dafür fehlen Fölser, Friedrich und van Olphen

Von Wolfgang Sprentzel
Lübbecke (WB). Vorhang auf für die Handball-Bundesliga, zweiter Teil! Nach sechswöchiger Pause hat der Liga-Alltag den TuS N-Lübbecke wieder. Was indes bei Trainer Jens Pfänder und seinen Mannen durchaus nicht ungern gesehen wird.

Coach Pfänder gestern in der Presse-Konferenz vor dem ersten Spiel nach der Pause am heutigen Samstag bei der SG Flensburg-Handewitt (Anwurf 19.30 Uhr): »Wir sind froh nach dieser langen Pause, dass es endlich wieder los geht.« Lange Pause. Gute Gelegenheit eigentlich, um Wunden zu lecken, den Spielern die Möglichkeit zu geben, die kleinen Wehwehchen verheilen zu lassen. Kleine, schön und gut. Aber die großen Wehwehchen? Nein, diese sind längst nicht abgeklungen. So fährt der TuS-Tross am heutigen Vormittag doch erheblich dezimiert in Richtung Ostsee. Fabian van Olphen, Patrick Fölser und auch Thorsten Friedrich werden nicht zum Einsatz kommen.
Dagegen erhielt der Ungar Nandor Fazekas am Donnerstagabend aus der medizinischen Abteilung der Mühlenkreisler grünes Licht für die Begegnung an der Förde. Pfänder: »Nandi wird mit medizinischer Hilfe spielen können.« Und noch einer wird die Zähne zusammenbeißen müssen: Rolf Hermann. Den plagt zwar glücklicherweise keine Verletzung, doch eine Magen-Darm-Geschichte hat den Linkshänder ganz schön geschwächt.
»Nur gut,« so Pfänder, dass wir da aus der Schweiz Ersatz mitgebracht haben. Am Freitag konnte jedenfalls Manager Sigi Roch Vollzug melden: »Mit der IHF sind alle Formalitäten erledigt, Igor Andryushchenko ist ab sofort für uns spielberechtigt.« Wobei Pfänders erster Eindruck beim Training des 1,96m großen Ukrainers nicht unbedingt der allerbeste war: »Igor ist ziemlich platt. Der musste in jedem Spiel der Ukraine ganz schön ran und hat zudem einen äußerst langen Anreisetag zu verdauen.« Das steckt ebenfalls noch in den Knochen.
Dennoch verspricht Pfänder seinem Neuen gleich erhebliche Einsatzzeiten: »Besonders in der Abwehr werden wir auf ihn zurückgreifen müssen. Der spielt bestimmt dort schneller, als wir vorher geglaubt haben. Ob er uns freilich schon in Flensburg eine Hilfe sein kann, weiß ich nicht.«
Da hofft der Coach doch in erster Linie darauf, dass die Manen von Kent-Harry Andersson den TuS erstens ein wenig unterschätzen, zweitens, dass auch dessen Akteure, die allesamt in der Schweiz ran mussten, ziemlich platt sind. In einem Testspiel während er Woche bei Gog Gudme (Dänemark) lief es alles andere als rund. Mit 33:36 musste sich die SG geschlagen geben - und Andersson stöhnte: »Die brauchen noch ein paar Tage zur Regeneration.« Und schließlich gibt's auch bei den Nordlichtern Ausfälle: Christian Berge, Sören Stryger, Joachim Boldsen und Glenn Solberg fehlten in dem Testspiel. Da dürfte der SG-Coach froh sein, dass er vom Wiehen kurz vor dem Jahresende Jan-Thomas Lauritzen entführen konnte. Der wird gegen seinen alten Verein das erste Spiel für seinen neuen Verein machen.

Artikel vom 11.02.2006