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Frühling auf Bestellung

Narzissen und Hyazinthen vertreiben den Winterfrust

Von Per Lütje (Text und Fotos)
Löhne (LZ). Um ein bisschen Farbe in das derzeit triste Winterwetter zu bringen, hilft nur eines: bunte Frühlingsblumen. Doch Vorsicht! Damit die Freude an Narzissen, Hyazinthen oder Tulpen möglichst lange währt, sind einige Dinge zu beachten.

Wenn Aldona Bury-Ersönmez den Frühling riechen möchte, muss sie nur ein paar Schritte in das Gewächshaus tun. Dort blühen die Frühlingsboten bereits in voller Pracht, während die Sommerblumen noch als zarte Triebe grüßen. »Im September werden Zwiebelgewächse, wie zum Beispiel Narzissen oder Hyazinthen bereits gepflanzt, damit sie jetzt geerntet und verkauft werden können«, erklärt die Floristin aus dem Blumenhaus Niehus in Mennighüffen.
Nicht nur im Fachhandel, sondern auch im Supermarkt ist das Angebot an Frühjahrsblühern derzeit riesengroß. »Man sollte aber besser zu Pflanzen greifen, die noch nicht blühen. Besonders beliebt sind im Moment Tazetten. Die sehen aus wie Osterglocken, nur eben kleiner«, sagt die 26-Jährige. Eines aber mag die Narzisse, ob groß oder klein, überhaupt nicht: warme Heizungsluft. »Ins Wohnzimmer sollte man sie darum besser nicht stellen. Sonst kann die Pflanze bereits nach wenigen Tagen eingehen. In einem kühleren Raum hält sie hingegen drei bis vier Wochen.« Da mache es auch nichts, wenn der Standort eine dunkle Ecke sei.
Äußerst farbenprächtig und gleichzeitig pflegeleicht sind Orchideen. Die Knospen blühen sechs bis acht Wochen, ehe sie abfallen. »Und auch danach hat man noch etwas von der Orchidee: Entweder lässt man den Trieb austrocknen und schneidet ihn dann ab, oder er wird direkt über der dritten Knotenverdickung gekappt«, erklärt Aldona Bury-Ersönmez. Drei bis sechs Monate später stehe die tropische Pflanze dann wieder in voller Pracht - vorausgesetzt, sie wird nicht der prallen Mittagssonne ausgesetzt und nur mäßig gewässert. »Alle zwei Wochen reicht völlig aus«, betont die Floristin.
Noch allerdings beschränkt sich die Pracht der bunten Frühlingsboten auf die eigenen vier Wände. »Draußen ist es noch zu kalt. Frost mögen Frühjahrsblüher nämlich gar nicht.«

Artikel vom 11.02.2006