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25:28 - Aufholjagd kostet zu viel Kraft

Handball-Verbandsliga: Loxten lässt Verl zittern - Misstöne durch Referees aus Dolberg

Von Gunnar Feicht (Text und Fotos)
Versmold-Loxten (WB). Trotz einiger krasser Misstöne aus den Schiedsrichterpfeifen und eines 11:16-Pausenrückstands: Gegen diesen TV Verl hätte Handball-Verbandsligist SF Loxten einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf einfahren können. Unterm Strich stand aber eine 25:28-Niederlage.

»In den entscheidenden Augenblicken haben wir die Linie verloren. Aber wenn man 40 Minuten gegen neun Leute spielen muss...« SFL-Trainer Hartmut Westmeier war sauer auf das Gespann (ausgerechnet aus Dolberg, wo Loxtens Konkurrent im Abstiegskampf zu Hause ist). Die Referees, die schon vor zwei Jahren im später wiederholten »Aufreger« zwischen beiden Teams amtiert hatten, brachten die Loxtener mit einer Serie von Zeitstrafen aus dem Tritt.
Bis zum 6:3 hatte der Außenseiter fast alles richtig gemacht, dank einer starken Deckung und einer Siebenmeter-Parade von Maas so richtig Rückenwind. Aber als dann die Verhältnismäßigkeit bei der Ahndung von Fouls nicht mehr passte, kehrte bei den verbliebenen SFL-Akteuren auf dem Parkett zusätzlich Hektik ein. Allen voran TV-Linksaußen Peter Winkler nutzte die fast permanente Überzahl und die vielen Loxtener Patzer und Fehlwürfe (Bölsche, Wiek). Innerhalb von zwölf Minuten mit nur einem Loxtener Treffer kippte die Partie zum 7:12.
Über 10:16 und 14:21 schienen die cleveren Gäste die Punkte im Spaziergang abstauben zu können. Aber drei Spieler, die sonst im Schatten stehen, bliesen zur Aufholjagd: Ingo Walwei, Jeremy Levy und Josip Curic nutzten endlich die Chancen konsequent. Weil die Schiedsrichter jetzt auch Verler Fouls konsequent bestraften, hatte Loxten mehrfach Überzahl, bewies Kämpferqualitäten und verkürzte nach einigen Glanztaten von Maik Hahn auf 23:24.
Doch nach diesem Kraftakt waren die Leistungsträger »platt«. Dirk Elschner scheiterte gleich dreimal in Serie mit seinen sonst so unberechenbaren Unterarmwürfen. »Er hätte eine Pause gebraucht, aber uns fehlen dann die Ideen«, so Hartmut Westmeier. Der bis dahin von Bölsche abgemeldete Olaf Voss traf jetzt auf der Gegenseite zum 23:25 und 24:27. Das fehlende Quäntchen Glück und die schlechte Chancenauswertung hatten entschieden. »Die Verler waren nicht besser. Positiv, dass wir bis zum Schluss Moral gezeigt und unsere Möglichkeiten herausgespielt haben.« Hartmut Westmeier trauerte den Punkten hinterher, sah aber auch Lichtblicke vor dem nächsten Derby in Gütersloh.

Artikel vom 13.02.2006