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Leben und Sterben mit dem AIDS-Virus

Vortrag zu einem brisanten Thema


Gütersloh (WB). Beim »Treff um 8« des Vereins zur Förderung des Hospizes am Städtischen Klinikum ging es diesmal um das Thema Aids. In dem Vortrag des Diplom-Soziologen Jürgen Goldmann (Bonn) wurde deutlich, dass trotz aller Aufklärung das Thema Aids so brisant ist wie seit Jahren nicht mehr.
So gab es 2005 weltweit 40,3 Millionen Menschen, die mit dem HI-Virus infiziert waren, 3,1 Millionen starben, 4,9 Millionen Menschen infizierten sich neu.
In Deutschland stieg die Zahl der Neuinfizierten im Vergleich zu 2004 um 30 Prozent.
Goldmann ging auch auf gesellschaftliche Gegebenheiten ein. Menschen, die unwissentlich von einem Partner angesteckt worden seien, bringe die Gesellschaft großes Mitgefühl entgegen. Wer sich aufgrund seiner Homosexualität oder Drogensucht angesteckt habe, würde oft allein gelassen, da er ja »selbst schuld ist«.
In der Sterbebegleitung Aidskranker gebe es besondere Herausforderungen, weil häufig bestimmte Personengruppen betroffen seien. Für Drogenkonsumenten stehe die Sucht bis zum Tod im Mittelpunkt, ehrenamtliche Begleiter müssten daher ihre Grenzen sehen.
Jürgen Goldmann machte deutlich, dass Ehrenamtliche in der Hospizarbeit immer wieder ihre Ziele in der Arbeit überprüfen müssten und dass ein stetiger Austausch mit anderen nötig sei.

Artikel vom 11.02.2006