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Super »Noten«
für die Stadt

Rahden viermal auf Platz eins

Von Elke Bösch
Rahden (WB). Der Bürgermeister hatte die erste gute Nachricht gleich zu Beginn der Ratssitzung verkündet: »Der Rahdener Haushalt ist ausgeglichen, Steuern und Gebühren werden nicht erhöht«, betonte Bernd Hachmann.

Die zweite sehr positive Kunde folgte gegen Ende der öffentlichen Sitzung am Donnerstagabend. Hauptamtsleiter Werner Thielemann legte den Ratsmitgliedern die Ergebnisse der Prognose »Wegweiser Demographischer Wandel« der Bertelsmann Stiftung vor (wir berichteten). Und damit kann die Auestadt sehr zufrieden sein. Denn, so Thielemann, »in sehr wichtigen Positionen schafft es Rahden auf Platz eins im Altkreis Lübbecke. Im Zeitraum 1996 bis 2003 stieg die Bevölkerung um 7,4 Prozent während sie im Mühlenkreis um 1,2 Prozent abnahm. Und auch bei der Prognose für die Jahre bis 2020 sieht die Bertelsmann Stiftung bei der Bevölkerungsentwicklung einen Anstieg von vier Prozent, kreisweit geht man dagegen von einem Rückgang von 3,2 Prozent aus. Spitzenreiter der Altkreis Kommunen ist Rahden auch in der Rubrik Familienwanderung. Diese gibt die Stiftung mit plus 10,2 an - im Vergleich die Nachbarstadt Espelkamp mit minus 2,4 Prozent. Bei der Bildungswanderung nennt die Prognose für Rahden sogar eine Steigerung um 10,2 Prozent, und damit erreicht die Auestadt wieder Platz eins.« Insgesamt werde Rahden als stabile Stadt im ländlichen Raum mit hohem Familienanteil eingestuft, sagte Thielemann. Bewertungsgrundlage für die Studie waren alle Kommunen im Bund mit mehr als 5 000 Einwohnern.
Ratsherr Friedhelm Ortgies (CDU) fand die Zahlen bemerkenswert. Als Landtagsabgeordneter auch mit der Entwicklung in anderen NRW Regionen vertraut, nannte er die demographische Entwicklung im Ruhrgebiet »dramatisch«. Deshalb, so Ortgies, »ist die positive Entwicklung in Rahden gar nicht hoch genug einzuschätzen.« Aber diese Bewertung der Bertelsmannstiftung zeige auch, dass in Rahden die richtigen Weichen gestellt worden seien. Der Bau des Gymnasiums, die Schaffung von Bauplätzen in allen Ortschaften und das Angebot an Kindergartenplätzen wertete er als Meilensteine für den Erfolg. Thielemann wies auch noch einmal darauf hin, dass in der Erhebung dem Faktor »kinder- und familienfreundlicher Wohnort« ein großer Stellenwert beigemessen werde. Außerdem sei das Schulangebot ein wichtiges Kriterium für die Wohnortwahl. Thielemann betonte, dass das Gutachten empfehle, eine Versorgung mit Grundschulen wohnortnah und dezentral zu gestalten. Das bestätige auch die Anstrengungen der Stadt Rahden, die genau in diese Richtung zielten.

Artikel vom 11.02.2006