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Finanzieren ohne Eigenheimzulage

Mit Immobilie einen wichtigen Beitrag zur privaten Altersvorsorge leisten


Seit Beginn des Jahres ist die Eigenheimzulage weggefallen. Eine Übergangsregelung sieht vor, dass Bauherren, die vor dem 1. Januar 2006 mit der Herstellung begonnen haben, und Erwerber, die vorher den notariellen Kaufvertrag abgeschlossen haben, noch Anspruch haben. Andreas Franz von der Deutschen Bank in Paderborn beantwortet Fragen rund um die Finanzierung.

Herr Franz, wie können Haus oder Wohnung auch ohne Eigenheimzulage finanziert werden?
Andreas Franz: Am Wunsch zum Bau oder Kauf eines Eigenheims hat sich nichts geändert. Immobilien bleiben weiterhin attraktiv. Wichtig ist, die Finanzierung in die persönliche Finanz- und Vermögensplanung einzubinden. Mit einem Haus oder einer Eigentumswohnung bildet man Vermögen und leistet gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur privaten Altersvorsorge.
Benötigen Interessenten jetzt mehr frei verfügbares Einkommen für die Finanzierung?
Andreas Franz: Ja: Wenn ein Vorhaben in gleicher Höhe realisiert werden soll, muss der Betrag der bisherigen Eigenheimzulage kompensiert werden. Wer jedoch vom eigenen Heim träumt, setzt die Summe von 1250 Euro jährlich ins Verhältnis zum Gesamtpreis und lässt sich nicht von seinem Vorhaben abbringen.
Gibt es jetzt gar keine Förderungen mehr?
Andreas Franz: Im Gegenteil: Mit der Wohnungsbauprämie belohnt der Staat Bauspar-Einzahlungen jährlich mit 8,8 Prozent. Gefördert werden eigene Einzahlungen bis zu 512 Euro für Alleinstehende und 1024 Euro für Verheiratete. Die Grenze, bis zu der Bausparer einen Anspruch auf Wohnungsbauprämie haben, beträgt 25 600 beziehungsweise 51 200 Euro zu versteuerndes Jahreseinkommen.
Wer die vermögenswirksamen Leistungen in Bausparverträge anlegt oder zur Entschuldung seines Wohneigentums verwendet, erhält nmeun Prozent aus maximal 470 Euro. Voraussetzung für die Gewährung der Arbeitnehmersparzulagen sind bestimmte Einkommensgrenzen, die nicht überschritten werden dürfen. Nach dem Vermögensbildungsgesetz darf das zu versteuernde Einkommen ab 1999 nicht mehr als 17 900 Euro bei Alleinstehenden beziehungsweise 35 800 Euro bei Verheirateten betragen.
Was kann man sonst noch tun?
Andreas Franz: Wer den Bau eines Hauses sorgfältig und vorausschauend plant, kann hier schon viel Geld sparen. Wer überlegt, auf einen Keller zu verzichten, kann nach Schätzungen des Verbands der Privaten Bausparkassen bis zu 20 000 Euro sparen. Wer Dachflächenfester einbaut statt Erker oder Gauben, hat bis zu 15 000 Euro weniger auf der Rechnung. Die Beispiele ließen sich fortsetzen. Und natürlich können auch Eigenleistungen, je nach fachlicher Qualifikation, die Gesamtkosten um fünf bis zehn Prozent senken.

Artikel vom 11.02.2006