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Hietkamp: Das Herz - Perdei: Odyssee

Ehemaliger FCG-Keeper muss noch warten - Ex-Verler in Straelen gestrandet

Gütersloh (cas). Dezember 2005: Robert Hietkamp verspürt Herzstiche, nicht nur bei sportlicher Belastung. Im Januar dann die Schock-Diagnose für den Blondschopf: Herzmuskelentzündung. Dem Ex-Torhüter des FC Gütersloh wird absolute Ruhe verordnet.

Eine Erkrankung, mit der überhaupt nicht zu spaßen ist und die im krassesten Fall sogar zum Tode führen kann. Im Fußball-Profilager gab schon es genügend warnende Beispiele dafür. »Ich bin froh, dass die Entzündung rechtzeitig erkannt wurde«, atmet Hietkamp auf, der jetzt zwischen den Pfosten des Verbandsligisten Spvg. Hamm steht.
Aber noch darf der angehende Industriekaufmann (bei Bertelsmann) nicht durch den Strafraum wieder fliegen. Seit dem 13. Januar ist der Keeper krankgeschrieben und muss sich weiterhin schonen. Auch Spaziergänge hat ihm der Arzt vorerst untersagt - solange, bis der Bluterguss aus dem Herzmuskel verschwunden ist. »Ich gehe fest davon aus, dass Robert bald wieder das Training aufnimmt«, macht Hamms Berater Joachim Krug dem Pechvogel Mut.
Wenn die Rückrunde beginnt, wird wohl Hietkamp noch nicht im Kasten stehen. Erst muss der Torwart noch zwei Untersuchungen abwarten. Und nur wenn auch die zweite positiv ausfällt, darf Robert wieder ran. Also voraussichtlich erst Anfang März.
Keinerlei gesundheitliche Probleme plagen Ion Perdei, dafür muss der ehemalige Verler ein anderes Schicksal meistern. Seit seinem Fortgang von der Poststraße 2004 - der »rumänische Rivaldo« kam in den vier Jahren beim SCV auf genau 100 Einsätze und erzielte dabei »nur« 20 Tore - hopst der Stürmer von Klub zu Klub. Sein Glück hat er aber bislang nicht gefunden. Jetzt ist Ioan beim niederrheinischen Ver-bandsligisten SV Straelen gestrandet. Dessen Hauptsponsor Hermann Teckentrup hatte vor der Winterpause die halbe Mannschaft plus Trainer gefeuert. In Teckentrups Firma absolviert der Neuzzgang derzeit eine Ausbildung.
Bis Dezember 2005 kickte Perdei noch für den Nord-Oberligisten Brinkumer SV, der sich aber mangels Finanzen von einigen Leistungsträgern und auch von dem Rumänen trennen musste. Und das, obwohl Perdei unter Trainer Uwe Reinders immerhin acht »Buden« für die Hansestädter erzielte. Davor trug der Stürmer ein halbes Jahres das Trikot der Spvg. Hamm, nachdem er beim Oberligisten Sachsen Leipzig von Trainer Wolfgang Frank ausgemustert worden war.
»Ioan hat leider sein Talent vergeudet. Und auch seine Diziplin könnte besser sein: Immer wieder handelt er sich unnötige Platzverweise ein«, bedauert sein väterlicher Freund Joachim Krug, der Perdei bei jedem Vereinswechsel behilflich war. Ob Straelen wirklich die letzte Station des früheren Verlers ist, bleibt offen.

Artikel vom 11.02.2006