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Das Wort zum Sonntag

 Von Pfarrer Thomas Horst, Levern


Jesus sprach: »Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.« (Johannes 6, 37) Aber wir kommen nicht. Wir tun so, als habe Jesus Christus das Gegenteil gesagt: Wer zu ihm kommt, den werde er verstoßen.
Darum laufen wir in der Welt herum, mal hierhin, mal dorthin, mal sind wir hier zu Hause, mal da. Und auf die Frage, ob wir uns schon mal bei Jesus Christus gemeldet haben, kommt die ahnungslose Gegenfrage: Gibt«s den denn wirklich?
Dabei vermuten wir schon lange, dass es Jesus Christus gibt. Aber wir trauen uns nicht hin, noch nicht. Wir arbeiten uns lieber erst selbst hoch und meinen, wir seien nicht gefragt, so wie wir augenblicklich dran sind. Das Gegenteil ist richtig. Gerade unser Typ ist gefragt bei ihm: mühselig oder beladen, rührselig oder geladen; enttäuscht über andere oder über uns selbst; hoch in Form oder kurz vorm Kaputtgehen.
Denn Jesus ist nicht der Lebenshelfer im üblichen Sinne. Den könnte man meiden. Er ist der Lebensbesorger. Vor ihm wird erst klar, dass unser Treiben ja alles nicht das ganze Leben ist- und wenn es uns noch solchen Spaß machen sollte. Ohne Jesus Christus steht unser Lebenszug auf toten Gleis, ob wir im Tanzabteil uns vergnügen oder im Krankenabteil uns quälen. Wer sich bei Jesus meldet, kommt in eine Bewegung. Das Ziel der Reise liegt fest. Und die Reisenden dieses Zuges entdecken etwas völlig neues: Freude!

Artikel vom 11.02.2006