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Gekonnt platziert Dr. Heuser die Nadel in der Brust der Patientin. Foto: Koteras-Pietsch

Keine Narben
nach Eingriff

Gewebeproben entnehmen


Herford (kop). Gute Nachricht für alle Frauen mit einer tastbaren Veränderung in der Brust: Die Frauenklinik am Klinikum Herford verfügt jetzt über ein Gerät, mit dem Gewebeproben minimal invasiv in örtlicher Betäubung ohne Vollnarkose entnommen werden können. Mit dem neuen so genannten Mammotome-Vakuumbiopsiesystem wird eine schonende und sichere Diagnosemethode bei gutartigen Tumoren geboten.
Chefarzt Dr. Thomas Heuser hat die Untersuchungsmethode an seiner früheren Arbeitsstätte rund 250 Mal durchgeführt. Bei dem Eingriff wird in Lokalanästhesie unter Ultraschallkontrolle eine Nadel mit einem Durchmesser von etwa drei Millimetern in der Brust platziert und eine Gewebeprobe entnommen. Die betroffenen Frau kann bereits kurze Zeit nach der Biopsie das Klinikum wieder verlassen.
»Diese Methode wird nur angewandt, wenn die Voruntersuchungen ergeben haben, das der Befund höchstwahrscheinlich gutartig ist. Ist der Befund nicht eindeutig gutartig, muss zuvor eine Stanzbiopsie erfolgen oder gleich operiert werden«, erläutert Dr. Heuser. Seine Studien belegen die Bedeutung der Mammotome-Vakuumbiopsie als wichtige Diagnosemethode bei Brustkrebs, wenn die Befunde sehr klein sind oder in der Mammographie nicht entdeckt werden. Bei etwa fünf Prozent seiner Untersuchungen wurde ein bösartiger Befund festgestellt, der sonst nicht entdeckt worden wäre. Seine bisherigen Erfahrungen haben auch gezeigt, dass betroffene Frauen, vor allem jüngere, dieses Angebot gerne wahrnehmen: zum einen, weil die Mammotome-Biopsie eine sehr schonende Methode ist, zum anderen, weil ihnen eine Narbe erspart bleibt. Für den Eingriff ist nur ein kleiner Schnitt von etwa drei Millimetern nötig, der in der Regel keine Spuren hinterlässt.

Artikel vom 10.02.2006