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Größte Terminnot im Jugendfußball

KJO Peter Bachmann: »Wer am 20. und 27. Mai oben steht, ist Meister«

Von Jürgen Drüke
Sportkreis Höxter (WB). Die Stichtage im Hinterkopf. Das Chaos der aktuellen Spielpläne vor Augen. Kreis-Jugendobmann Peter Bachmann glaubt inzwischen nicht mehr daran, dass die D-, C-, B- und A-Junioren-Kreismeister Höxter dem Westdeutschen Fußballverband fristgerecht bis zum 20. und 27. Mai gemeldet werden können. Der Grund dafür sind die dauernden Spielausfälle - der harte Winter hat den Juniorenfußball in heimischen Breiten auf Eis gelegt.

Für die angesetzten Nachholspiele des kommenden Wochenendes hat der KJO bereits gestern die Generalabsage vorgenommen: »Ich habe mir in dieser Woche nur den Platz in meinem Heimatort Amelunxen angeschaut und das hat bereits gereicht. Die Verletzungsgefahr für die Jugendlichen und Kinder wäre einfach überall zu groß«, so Bachmann gegenüber dem WESTFALEN-BLATT. Auch in den vergangenen Wochen konnte natürlich nicht gespielt werden.
Und spätestens jetzt lastet der Zeitdruck nicht nur auf Bachmann und seinen Stafelleitern, sondern noch viel mehr auf den einzelnen Juniorenbetreuern und insbesondere den jungen Kickern. »Bis zum 20. Mai muss der D-Junioren-Kreismeister, der dann für die Westfalenmeisterschaft gemeldet werden muss, fest stehen«, erklärt der KJO weiter. Spätestens am 27. Mai müssen C-, B- und A-Junioren-Kreismeister ihre jeweilige Urkunde erhalten, damit sie dann an den Aufstiegsrunden zu den Bezirksligen teilnehmen können. »Wie das gehen soll, weiß ich nicht. Wir stecken im Dilemma«, bringt Bachmann die prekäre Lage auf den Punkt. Auch er findet es alles andere als angemessen, dass die Juniorenkicker im tiefsten Winter um Punkte und Tore kämpfen sollen. »Das geht doch meistens eh nicht«, weiß der Funktionär aus seinen langjährigen Erfahrungen und fordert nicht nur deshalb ein Umdenken beim Verband: »Fußball gehört in den Sommer. Der Terminplan sollte langfristig umgestaltet werden«, sagt Peter Bachmann auch vor dem Hintergrund des sich immer stärker wandelnden Klimas: »Die Winter sind ziemlich launisch und vor allem eisig. An Fußball ist nicht mehr zu denken.« Bachmann hofft, dass er und zahlreiche seiner KJO-Mitstreiter aus anderen Fußballkreisen nun endlich einmal beim Verband Gehör finden.
Was nun kurzfristig geschehen soll, will der Kreisjugendobmann mit den Trainern und Betreuern auf einer Arbeitstagung am Mittwoch, 1. März, in Bad Driburg erörtern und beschließen. »Es ist gut möglich, dass wir angesichts der vielen Spiele am 20. und 27. Mai die Mannschaften zu Meistern erklären müssen, die zu diesem Zeitpunkt gerade oben stehen.« Eines ist bereits sicher, dass in den kommenden Monaten »englische Wochen« für den Fußball-Nachwuchs Programm sein werden.
Angesichts der großen Belastungen wird das Verletzungsrisiko für den Nachwuchs automatisch höher sein. Peter Bachmann und seine Mitstreiter sind nicht zu beneiden. Spiele über Spiele stehen in der Warteschleife.

Artikel vom 10.02.2006