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Von Stefanie Hennigs

Versmolder
Aspekte

Suppe nicht versalzen lassen


Es ist ein appetitliches Menü, das die Stadtmarketing-Arbeitsgruppen zubereitet haben, um Versmold für Versmolder attraktiver zu machen und Fremde und Besucher für die Stadt zu begeistern. Die verschiedenen Rezepturen stimmen -Êfür neue Veranstaltungen wie die geplante »Musische Woche« und die Kulturreihe »Samstags um Zehn«, Aktionen des Einzelhandels oder die Stadttouren des Reiseunternehmens Sieckendiek unter dem Motto »Versmold - die leckerste Stadt Deutschlands«.
Die Stadtmarketing-Gruppen wissen aber auch, dass das Auge mit isst. Deshalb haben sie sich Gedanken über die passende »Verpackung« gemacht. Sie schlagen vor, dass die Stadt sich um einen einheitlichen Auftritt in Druckwerken und im Internet bemüht. Unternehmen, die sich in Versmold gut aufgehoben fühlen, sollen ihre Meinung im Internet kundtun und damit andere Firmen für Versmold interessieren. Und nicht zuletzt muss auch etwas in der Innenstadt passieren, um die Problemlage Fußgänger contra Autofahrer zu entschärfen und Lust auf den Bummel durch die »gute Stube« zu machen.
Dass der Stadtmarketing-Kuchen aufgeht, ist der Tatsache zu verdanken, dass viele Versmolder aus Vereinen, Unternehmen, Politik und Stadtverwaltung die Zutaten geliefert haben. Und dass sie nicht nur - wie in anderen Kommunen - in der bloßen Theorie abgehobene Diskussionen geführt und in eingefahrenen Bahnen gedacht haben, sondern Mut zum Experimentieren und Über-den-Tellerrand-Hinausschauen hatten.
Einiges ist bereits passiert, vieles lässt sich noch bewegen, ohne dass viel Geld investiert werden muss. Doch bei einigen Vorhaben -Êwie der verkehrs- und fußgängerfreundlicheren Umgestaltung des zentralen Innenstadtbereichs - muss Geld in die Hand genommen werden. Hoffentlich versalzt die finanzielle Situation den kreativen Stadtmarketing-Mitarbeitern nicht die Suppe.

Artikel vom 11.02.2006