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Gegen Preise
weiter wehren

Bürgerinitiative informiert sich

Delbrück (WV). Die Bürgerinitiative Energiepreise lädt am Dienstag, 14. Februar, zu einer Informationsveranstaltung im Hotel Waldkrug ein. Beginn ist um 19 Uhr. Rechtsanwalt Weeg vom Bund der Energieverbraucher wird unter anderem die juristische Sicht darstellen und Fragen beantworten.

Es wird geklärt, wie die Jahresrechnung 2005 von E.ON überprüft werden kann und wie Über- oder Unterzahlung im Jahr 2005 errechnet werden kann. Die Bürgerinitiative will auch Tipps geben, wie Verbraucher sich nach der erneuten Gaspreiserhöhung zum Januar 2006 verhalten sollten. Vertreter der Bürgerinitiative und der Rechtsanwalt Weeg werden erläutern, wie sich die Situation gegenüber E.ON Westfalen Weser darstellt und wie es weiter gehen soll.
Mehr als 500 000 Haushalte haben inzwischen Widerspruch gegen die diversen Preiserhöhungen für Gas und Strom eingelegt. »Wir kommen jetzt gut voran«, urteilt Horst Hamprecht, Gründer der Bürgerinitiative Energiepreise. Besonders hilfreich seien dabei das konsequente Vorgehen des Bundeskartellamtes und der Bundesnetzagentur, die Langzeitverträge untersagt haben und die Durchleitungsgebühren der Energiemonopolisten überprüfen. »Diese Maßnahmen dürften bis Ende des Jahres erste Wirkungen zeigen«, sagt der Delbrücker. Die großen Energieversorger haben sich verpflichtet bis Ende 2006 ihre Leitungen auch Fremdanbietern zur Verfügung zu stellen.
»Erste ausländische Anbieter signalisieren ihr Interesse«, so Horst Hamprecht, »und sondieren den deutschen Markt.« Es liege bereits eine Offerte eines namhaften Gasversorgers vor, der eine stündliche Lieferung von 20 Millionen Kubikmeter Erdgas anbiete. Weitere Interessenten sind Horst Hamprecht nicht bekannt.
Der Delbrücker ist überzeugt, dass die Untersuchung durch die Bundesnetzagentur der Billigkeit der Durchleitungsgebühren zu einer Preisreduzierung führen wird: »Schließlich halten Experten die für mindestens 50 Prozent überhöht.«

Artikel vom 11.02.2006