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Finanzloch dringend stopfen

Kirchengemeinde Oberbauerschaft fehlt 7000 Euro im laufenden Etat

Oberbauerschaft (ber/he). So unerfreulich wie in vielen anderen Kirchengemeinden ist die Lage durch den starken Einbruch bei den Kirchensteuereinnahmen auch in Oberbauerschaft: Die Gemeindeversammlung am Donnerstagabend war aber gut besucht, und Pfarrerin Martina Buhlmann freute sich über viele konstruktive Gesprächsbeiträge. Ihr Mann Frank, genauso wie sie 2006 seit 20 Jahren in der Gemeinde, moderierte die Veranstaltung.

Frank Buhlmann ist zwar offiziell noch Pfarrer in Oberbauerschaft, ist jedoch zum 1. Februar schon an das Wittekind-Gymnasium in Lübbecke abgeordnet und wird sich dort um die Schulpfarrerstelle bewerben. Im April könnte es soweit sein, dass er diese Stelle auch offiziell erhält, erläuterte Superintendent Dr. Rolf Becker, der ebenfalls an der Veranstaltung teilnahm. Buhlmanns Tätigkeit in Oberbauerschaft läuft dann aus, obwohl er einige Projekte noch bis zu ihrem Ende betreut und andere ehrenamtlich weiterführen wird.
Nach neuesten Berechnungen, die Martina Buhlmann als Synodalassessorin (Stellvertreterin des Superintendenten) auch schon kürzlich auf der Kreissynode erläuterte, steht der Kirchengemeinde Oberbauerschaft - genauso wie Schnathorst und Tengern - nur eine 75 Prozent-Pfarrstelle zu, nur für die Kirchengemeinde Hüllhorst bliebe es danach bei einer vollen Stelle. Es dürfen nämlich nur 33 Prozent der Kirchensteuereinnahmen für Pfarrer ausgegeben werden, daraus ergibt sich für den Kirchenkreis Lübbecke dieser Schlüssel.
Wie die Kirchengemeinden in der Großgemeinde Hüllhorst zu einer sinnvollen Zusammenarbeit angesichts der finanziellen Schwierigkeiten kommen können, darüber soll ein Kooperationsrat zügig die Beratungen aufnehmen. Für Oberbauerschaft sind in diesem Gremium der Presbyter Wolfgang Fischer sowie die Pfarrerinnen Britta Mailänder und Martina Buhlmann vertreten. Fischer wird dafür von seiner Aufgabe als Jugendpresbyter durch Sigrid Meyer zu Allendorf entlastet, Britta Mailänder ersetzt in der nächsten Zeit die halbe Stelle Frank Buhlmanns und die Hälfte der Viertelstelle Martina Buhlmanns - das macht zusammen 62,5 Prozent einer Pfarrstelle. Hinzu kommt Martina Buhlmann mit 12,5 Prozent (der übrige Teil ihrer Arbeitszeit geht in die Tätigkeit als Synodalassessorin). Aus dieser Reduzierung ergebe sich, dass nicht mehr alle Aufgaben wie bisher erledigt werden könnten, hieß es bei der Gemeindeversammlung.
Daher galt den Teilnehmern des Abends (und der gesamten Gemeinde) der Appell, sich stärker ehrenamtlich einzubringen. Es werden zum Beispiel Freiwillige gesucht, die sich um Gemeindegruppen kümmern oder das Krippenspiel einüben - einzelne Interessierte gibt es schon, Verstärkung ist aber jeweils noch notwendig.
Freiwillige werden auch gebraucht für Arbeiten wie die Pflege des Rasens oder der Grünanlagen rund um die Kirche, doch trotzdem wird das Geld nicht reichen, wie Elisabeth Halwe-Grote, Verwaltungsleiterin des Kirchenkreises, in Oberbauerschaft sehr anschaulich erläuterte. Selbst bei äußerster Sparsamkeit fehlen im laufenden Haushalt 7000 Euro.

Artikel vom 11.02.2006