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Stufenweise - der neue
Zugang zum Dachboden

Treppe muss 80 Zentimeter nutzbare Laufbreite haben


Bei vielen Ein- und Zweifamilienhäusern bauten die Hausbesitzer vor Jahrzehnten schon mit der Absicht, irgendwann später einmal das Dachgeschoss als zusätzliche Wohnung für die Kinder oder geräumiges Gäste- und Hobbyzimmer auszubauen.
Wenn der bisherige Zugang zum Dachboden eine ausziehbare Leiter oder eine so genannte Watscheltreppe war, so entspricht diese allerdings nicht mehr den Vorschriften, weil es sich dann um »bewohnte Räume« handelt. Also muss für einen neuen sicheren Zugang gesorgt werden. Das Baugesetz verlangt dann nämlich eine richtige Treppe, die zum Beispiel mindestens 80 Zentimeter nutzbare Laufbreite haben muss.
Die wesentlichsten Fragen für eine neue Treppe sollten mit einem kompetenten Fachmann (Architekten, Treppenbauer und/oder Statiker) besprochen werden. Dazu gehört zum Beispiel, dass das Treppenloch meist vergrößert werden muss. Das bedeutet auch immer einen Eingriff in die Statik. Zu klären ist: Lässt die Deckenkonstruktion (Trägerverlauf) einen entsprechenden Durchbruch zu? In welche Richtung kann das Treppenloch vergrößert werden? Oder wäre der zukünftige Zugang an anderer Stelle vielleicht sinnvoller? Bei Wohnungstrennungen stellt sich die Frage, wo kann die Eingangstür am besten angebracht werden: ober- oder unterhalb der Treppe? Um solche Details zu klären, sind Fachleute gefragt. Ein kompetenter Treppenbauer kann dazu wertvolle Tipps und Hinweise geben, ob die geplante Verlegung auch wirklich optimal ausgewählt wurde oder vielleicht eine andere Lösung Platz sparender und eleganter wäre.
Bei vorhandenen, aber sehr renovierungsbedürftigen Treppen, die ins Dachgeschoss führen, ist der Grad der Beschädigung maßgebend. Auch hier ist es vorteilhafter, sich gleich an Fachbetriebe zu wenden. Denn letztlich ist dies eine Kosten- und Sicherheitsfrage. Je nach Zustand der Treppe ist der Preis für eine neue oftmals günstiger als eine aufwändige Renovierung. Und manches lässt sich auch nicht mehr wirklich gut reparieren oder dauerhaft beseitigen, zum Beispiel das Knarren alter Unterkonstruktionen.
Welche Vorschriften und Normen noch beachtet werden müssen, wie viel Platz eine gut begehbare Treppe benötigt und was sonst noch bei geraden, gewendelten oder gar Spindeltreppen beachtet werden sollte, darüber informiert der Ratgeber »Treppen-ABC«. Ein nützliches Hilfsmittel, das auch ausführliche Checklisten enthält, damit bei der Planung und Auswahl an alles gedacht wird. Das kostenlose Heft kann über die Treppenmeister-Partnergemeinschaft, Abteilung 7114, Emmingerstraße 38, 71131 Jettingen, angefordert werden.
www.treppenmeister.de

Artikel vom 05.04.2006