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Bauern gegen Biokraftstoff-
Besteuerung


Warburg (WB). Heftige Kritik übt der Landwirtschaftliche Kreisverband Höxter-Warburg an der geplanten Besteuerung von biologischen Treibstoffen. Ab August sollen Steuersätze in Höhe von 10 Cent für reinen Biodiesel und je 15 Cent für Biodiesel in Mischungen sowie für reines Pflanzenöl erhoben werden. So sieht es das nun im Entwurf vorliegende Energiesteuergesetz vor, dass das bestehende deutsche Mineralölsteuergesetz ablösen soll.
»Mit diesem Schritt wird eine ökologisch und wirtschaftlich wichtige Entwicklung abrupt abgebremst«, meint der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes, Werner Menne.
Beonders im vergangenen Jahr habe man sich um die Entwicklung entsprechender Technologien sehr stark bemüht. Erste Landwirte und Spediteure hätten ihre Traktoren und Lkw umgerüstet, damit sie mit reinem Rapsöl fahren könnten. »Das Rapsöl von heimischen Feldern direkt in den Tank - so sollten ökologisch sinnvolle Konzepte der Zukunft aussehen«, erläutert der Vorsitzende.
Bisher waren biologische Kraftstoffe nur mit der Mehrwertsteuer versehen. Das Bundesfinanzministerium verspricht sich durch diese neue Besteuerung von Biotreibstoffen Mehreinnahmen von 130 Millionen Euro im Jahr 2006 und 370 Millionen Euro im Jahr 2007. Nach Mennes Ansicht ist dies jedoch zu kurzfristig gedacht: Bei Biotreibstoff, der aus heimischen Pflanzen produziert werde, sei die Wertschöpfung zu 100 Prozent im Land. Bei fossilen Treibstoffen gingen Deutschland diese zu mehr als 70 Prozent verloren.

Artikel vom 10.02.2006