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Ultraschall stört Stechmücken kaum

Gymnasium am Markt stellt morgen in Herford vier Arbeiten bei »Jugend forscht« vor

Bünde (hr). Anmelderekord bei »Jugend forscht«: 80 Gruppen haben sich in diesem Jahr beim Regionalwettbewerb angemeldet, darunter alleine zwölf aus Bünde. Morgen präsentieren die Teilnehmer ihre Projekte in der Sparkasse in Herford. Mit vier Beiträgen ist das Gymnasium am Markt (GaM) vertreten.

Außen warm und innen kalt? Dieser Eindruck stellt sich schnell ein, wenn Speisen aus der Mikrowelle auf den Tisch kommen. Pia Stafflage (14) und Sabrina Ramöller (14) wollten es genau wissen. Stimmt dieser subjektive Eindruck oder ist er nur Einbildung? Die beiden Gymnasiastinnen erhitzten deshalb verschiedene Speisen und Getränke in der Mikrowelle - nicht ohne diese »Versuchsobjekte« vorher mit einem Temperatursensor auszustatten. Milch, Kakao, schon gekochte Kartoffeln, tiefgefrorene Brötchen, Pilzsuppe, aber auch speziell für die Mikrowelle angebotene Fertigspeisen wurden getestet. Ergebnis: Bei vielen Gerichten wurde tatsächlich das Innere nicht richtig warm. »Gekochte Kartoffeln und auch gefüllte Blätterteig-Teilchen eignen sich nicht wirklich für die Mikrowelle«, sagt Pia. Je höher der Wasseranteil einer Speise ist - beispielsweise Suppen oder auch spezielle Mikrowellen-Gerichte - desto besser ließen sie sich erwärmen. »Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass man diese Gerichte umrühren kann«, vermutet Sabrina Ramöller.
Dass Mücken lästige Quälgeister sind, diese Erfahrung musste Victor Braun machen. Dem Schüler des Markt-Gymnasiums fiel dabei auf, dass Mücken sich stets mit einem hohen Summen ihrem Opfer nähern. Er fragte sich deshalb, ob nicht auch Schall und ganz besonders Ultraschall als Mittel gegen diese »Blutsauger« eingesetzt werden kann. Ausgestattet mit einem Gerät zur Erzeugung verschiedener Klangfrequenzen und einem speziellen Lautsprecher testete er die Wirkung von Ultraschall in der Praxis. Nachdem er Mücken mit einer Lichtquelle auf ein Moskitonetz angelockt hatte, erzeugte er Frequenzen von zehn, 15, 20 und 25 Kilohertz. Zum Vergleich: Erwachsene haben schon bei 14 Kilohertz oft Probleme, diesen Ton noch zu hören. Jugendliche und Kinder nehmen hingegen bis zu 19 Kilohertz wahr.
Die Mücken reagierten durchaus auf diese Beschallung. Allerdings fiel das Resultat nicht so eindeutig aus, dass künftig Ultraschall als Ersatz für Mückenspray eingesetzt werden könnte. »Ohne Beschallung ließen sich 50 Prozent der Mücken auf dem Netz nieder, mit Beschallung waren es nur 33 Prozent der Mücken«, berichtete Victor Braun. Seine Schlussfolgerung daraus: »Mücken lassen sich nur unwesentlich durch Ultraschall beeinflussen.«
Ob CD-Player, Drucker, Disketten-Laufwerk oder CNC-Fräse - in all diesen Apparaturen spielen so genannte Schrittmotoren eine ganz wichtige Rolle. Wie sie aber genau funktionieren, wollten Maximilian Töpler (14) und Ansgar Kollmeier (15) wissen. »Wie ist ein solcher Motor aufgebaut, mit welcher Hard- und Software lässt er sich steuern - das war unsere Fragestellung«, erzählte Maximilian. In Fachzeitschriften fanden die beiden Jungforscher nicht allzu viel Material zu diesem Thema. Nach Anfragen bei Fachfirmen erhielten die Gymnasiasten einige Probeexemplare der teilweise sehr teuren Motoren. Maximilian und Ansgar zerlegten einige, um sie genau studieren zu können. Dabei fanden sie heraus, das Magnete, die in ihrer Polarität gesteuert werden, die Rotation des Mittelkerns ermöglichen. Die Gymnasiasten konstruierten selber einen derartigen Motor - »ein sehr knifflige Arbeit«, so Maximilian.
Chemie und Mathematik verbindet ein »Chemietaschenrechner«, den Andreas Klein und Florian Schulz aus dem 13. Jahrgang des GaM entworfen haben. »Die Idee zur Programmierung dieses Simulationsprogrammes ist schon älter. Wir haben aber diese Idee neu aufleben lassen, da es momentan kein vergleichbares Programm auf dem Markt gibt. Uns aus dem Chemieunterricht bekannte Formeln sollen vom Programm gelöst und grafisch aufgetragen werden, ohne selber Hand anlegen zu müssen«, erklärte Andreas Klein. Das Programm bestehe aus mehreren Funktionen, die über ein Hauptmenü ausgewählt werden könnten. Kleine Comics und Zeichnungen sollen dabei das Programm anschaulicher gestalten, zudem unterstützen sie den spielerischen, humorvollen Lernansatz. »Wichtig ist für uns auch, dass das Programm als Lernerleichterung, Hausaufgabenhelfer oder Kontrollprogramm verwendet werden kann.«

Artikel vom 17.02.2006