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Nicht spießig, sondern weitsichtig

Jeder dritte Deutsche ist Bausparer - Elf goldene Regeln berücksichtigen

Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges haben die deutschen Bausparkassen mehr als 800 Milliarden Euro für Wohnungsfinanzierungen zur Verfügung gestellt. Entstanden sind mehr als 13 Millionen Wohnungen.

Hinzu kommen die nicht erfassten Finanzierungen, die für Modernisierungs- und Renovierungsvorhaben, für Um- und Ausbauten oder für Baulandkauf verwendet wurden. Bausparen ist vielschichtig und bietet die verschiedensten Perspektiven.
Die Grundidee des Bausparens ist unverändert: kollektives Sparen. Die Mitglieder der Bauspargemeinschaften - jeder dritte Deutche ist Bausparer - zahlen in eine gemeinsame Kasse und jeder von ihnen erhält nach einer festgelegten Zeit (abhängig unter anderem von der Sparrate und benötigten Bausparsumme) das angesparte Guthaben und einen günstigen Kredit. Die Kombination des systematischen Ansparens von Eigenkapital mit einem niedrig verzinsten und zinsstabilen Baudarlehen in der Finanzierungsphase und die ergänzende Finanzierung über Kapitalmarktdarlehen hat sich über die Jahre als optimal erwiesen. Entscheidend ist, dass der für das Darlehen vereinbarte Festzins unabhängig von der Zinsentwicklung auf dem Kapitalmarkt ist.
Stark vereinfacht funktioniert ein Bausparvertrag so: Der Bausparer schließt über die von ihm gewünscht Summe einen Bausparvertrag ab und verpflichtet sich damit zu regelmäßigen Sparleistungen von monatlich drei bis zehn Promille der vereinbarten Bausparsumme. Dafür erwirbt der Bausparer ein Anrecht auf das Bauspardarlehen, das er erhält, wenn er 40 bis 50 Prozent der Bausparsumme angespart hat und das Guthaben über eine ausreichende Zeitspanne bestand. In der Regel wird das Darlehen in Höhe der Differenz zwischen Bausparsumme und Bausparguthaben ausgezahlt. So kann der Bausparer über die gesamte Bausparsumme verfügen.
Der Verband der Privaten Bausparkassen in Berlin hat eine Liste mit elf goldenen Regeln erstellt, die dabei helfen sollen, das mit dem Bausparen angestrebte Ziel zu erreichen: »Nur wer alle Fragen für sich beantworten kann, sollte einen Bausparvertrag unterzeichnen. Denn nur wer seine Wünsche und Möglichkeiten gut analysiert hat, kann einen maßgeschneiderten Bausparvertrag abschließen: Welcher Tarif ist für meine Wünsche und Ziele richtig? Welche Bausparsumme benötige ich für mein Vorhaben? Wie verhält es sich mit der Abschlussgebühr für meine Bausparsumme? Wie hoch sind meine Sparzahlungen, wann muss ich sie leisten und wie wird mein Bausparguthaben verzinst? Kann ich Sonderzahlungen leisten und was nützen mir diese?
Wann kann ich voraussichtlich über die zugeteilte Bausparsumme verfügen? Wie hoch ist mein Guthaben zum voraussichtlichen Zuteilungstermin? Welche Änderungen kann ich in der Ansparphase vornehmen? Wie hoch sind meine späteren Leistungen für Zinsen und Tilgung? Wie lange muss ich zurückzahlen? Welche zusätzlichen Finanzierungsmittel benötige ich noch und was muss ich dafür zahlen?

Artikel vom 05.04.2006