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Zu viele Lkw rasen durch Rehme

Bürgermeister Klaus Mueller-Zahlmann trift sich zum Schnatgang mit den Bürgern

Von Moritz Winde (Text und Fotos)
Bad Oeynhausen-Rehme (WB). Zahlreiche Probleme musste sich Bürgermeister Klaus Mueller-Zahlmann beim gestrigen Schnatgang durch Rehme anhören. Zerstörte Rabatten, kaputte Straßen, störender Lkw-Verkehr - die Sorgen der Bürger waren vielfältig.

Ein Dorn im Auge ist den Anwohnern ein seit Jahren abgebranntes Haus, in dem sich bereits Ungeziefer eingenistet hat. »Das ist ein Schandfleck unseres schönen Stadtteils«, beklagte sich Nils Pricker, der in unmittelbarer Nähe zu der Ruine in der Kurt-Viole-Straße wohnt. Bereits vor fünf Jahren sei das Haus abgebrannt. »Gekümmert hat sich bis heute niemand. Im Gegenteil, die Zustände werden immer schlimmer«, bedauerte der 29-Jährige, dass seine Anrufe bei der Stadt Bad Oeynhausen bis jetzt kein Gehör gefunden haben. Dabei ist das verwahrloste Anwesen in der Neubausiedlung keineswegs nur ein optisches Problem. Ratten und etliches anderes Ungeziefer haben sich bereits in den Trümmern eingenistet. »Viel Geld habe ich in Schädlingsbekämpfungsmittel investiert. Der Plage werde ich aber nicht Herr. Es muss endlich etwas passieren«, forderte Nils Pricker. Hinzu komme, dass immer wieder Menschen das Grundstück als Müllkippe verwenden
Obwohl Klaus Mueller-Zahlmann für diese Sorge der Rehmer Verständnis aufbrachte, verdeutlichte er bei der Begutachtung des Hauses, dass ihm die Hände gebunden seien. Denn was auf dem Grundstück passiere, sei Sache des Eigentümers. Dennoch versprach das Stadtoberhaupt, sich der Angelegenheit anzunehmen.
Großen Ärger bereitetet den Rehmern die Verkehrssituation an einigen Stellen. Brennpunkte sind der Mühlenweg sowie der Alte Rehmer Weg. »Hier wird ohne Rücksicht auf Verluste gerast. Teilweise mit mehr als 80 Stundenkilometern«, schilderte Alfred Gerke seinen Unmut über die gefährliche Situation im Mühlenweg. Da hilft auch nicht die Rechts-vor-Links-Regel, betonte der erste Vorsitzende von Rot-Weiß Rehme. Zusätzliche Polizeikontrollen in der Zone 30 konnte Mueller-Zahlmann nicht versprechen. Er hatte jedoch einen anderen Lösungsvorschlag parat, um die Raser auf die ruhige Anliegerzone aufmerksam zu machen: »Wir werden hier zusätzlich Piktogramme auf den Straßen befestigen.«
Straßenmarkierungen werden das Problem von Hermann Birkholz nicht lösen. Viele Lkw-Fahrer halten sich nicht an das rote Durchfahrtsverbotsschild, das zu Beginn des Alten Rehmer Wegs gut sichtbar angebracht ist. Denn die Straße durch das Zentrum des Stadtteils ist nur bis maximal 7,5 Tonnen zugelassen. »Die brettern hier mit ihren 40-Tonnern durch, um die Mindener Straße zu umgehen«, erklärte Birkholz. Vermehrte Polizeikontrollen sollen in Zukunft nicht nur die zum Teil schon beschädigten Straßen, sondern auch die Anwohner vor den Ungetümen schützen, versprach der Bürgermeister.
Für die Verschönerung des Marktplatzes an der Kirche sieht Mueller-Zahlmann dagegen keine Lösung: »Wer soll das bezahlen?«, fragte er in die 20-köpfige Runde, die ihn auf dem Rundgang durch Rehme bei heftigem Schneegestöber gestern begleitete.

Artikel vom 10.02.2006