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Eindrucksvolle Bodendenkmäler
teils schon aus vorchristlicher Zeit

Archäologe Dr. Werner Best hält Vortrag über Wallburgen in Hüllhorst

Hüllhorst (he). Wieder einmal können sich geschichtlich Interessierte aus Hüllhorst und Umgebung über einen Vortrag von Dr. Werner Best freuen, der als wissenschaftlicher Referent beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe angestellt und beim Westfälischen Museum für Archäologie in Bielefeld tätig ist. Eingeladen wird dazu am Donnerstag, 16. Februar, um 20 Uhr ins Heimatmuseum Hüllhorst.

Als Wallburg oder Schanze werden Burganlagen aus ur- und frühgeschichtlicher Zeit und dem frühen Mittelalter bezeichnet, die heute meist als Bodendenkmal unter Schutz gestellt sind. Etliche dieser Anlagen werden vom Volksmund irreführend auch als »Hunnenburgen« oder Ähnliches bezeichnet. Wallburgen gehören zu den eindrucksvollsten Bodendenkmälern in Ostwestfalen aus vorchristlicher Zeit bis in das Mittelalter. Sie zeugen von Macht und Einfluss, aber auch von Zerstörung und Niedergang.
Häufig waren im frühen Mittelalter auch Mischtypen aus fester Burg und Wallburg zu finden. Oft errichteten die lokalen Herrscher auf einem künstlich aufgeworfenen Erdhügel einen hölzernen oder steinernen Wohnturm und umgaben den Haupthügel wiederum mit einer aus Erdwällen und Palisadenzäunen bestehenden Vorburg.
Wallburgen im klassischen Sinne wurden - wenn auch selten - noch im Spätmittelalter erbaut oder ausgebaut. Benutzt wurden die alten Wallburgen aber noch bis in die Neuzeit als Viehbergen und Verstecke in Notzeiten (Schwedenschanzen). Viele hoch- und spätmittelalterliche Burgen sind in ältere, wesentlich großflächigere Wallanlagen eingebaut. Die alten Wälle wurden hierbei gerne als zusätzliche Annäherungshindernisse verwendet.
Der Vortrag von Dr. Werner Best stellt die neusten archäologischen Forschungen zu dieser interessanten Denkmälergruppe da. Der Eintritt ist wie immer frei. Der Vortrag wurde in Zusammenarbeit mit dem Heimatvereinen Hüllhorst und Schnathorst organisiert.

Artikel vom 09.02.2006