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Krebs: Gruppe soll Mut machen

Neue Selbsthilfegruppe gründen -ĂŠVortrag mit Dr. Wolfgang Beuse

Versmold (igs). Die Nachricht »Sie haben Krebs« stellt das ganze Leben auf den Kopf, weiß Jenny von Borstel. Beim Lernen, mit Krebs zu leben, soll eine neue Selbsthilfegruppe in Versmold künftig eine Stütze sein.
»Die Selbsthilfegruppe richtet sich an betroffene Männer und Frauen«, erklärt Jenny von Borstel von der BIGS (Bürgerinformation Gesundheit und Selbsthilfekontaktstelle im Kreis Gütersloh). Versmold und Umgebung waren bislang ein »weißer Fleck«, was das Selbsthilfe-Angebot für Menschen mit den verschiedenen Krebsdiagnosen angeht. 400 000 Menschen erkranken jährlich nach wissenschaftlichen Untersuchungen in Deutschland an Krebs - die meisten an Brust-, Prostata-, Darm- und Lungenkrebs.
Wie wichtig es ist, mit ebenfalls Betroffenen zu sprechen, sich auszutauschen und Mut zu machen, weiß auch Elisabeth Deny vom Leitungsteam der DRK-Seniorentagesstätte. Sie hat als Nicht-Betroffene die Initiative für die Gründung der Selbsthilfegruppe ergriffen. Unter dem Dach der DRK-Seniorentagesstätte soll sich die Gruppe künftig treffen.
Auftakt wird am Montag, 6. März, ein Vortrag von Dr. Wolfgang Beuse sein, der zum Thema »Das Immunsystem bei Krebspatienten« spricht. Alle Interessierten sind eingeladen, um 19.30 Uhr in die Seniorentagesstätte an der Ravensberger Straße zu kommen.
Eine Woche später, am Montag, 13. März, trifft sich die Selbsthilfegruppe »Leben mit Krebs« das erste Mal um 19.30 Uhr an gleicher Stelle. »Kostenlos und unverbindlich« könnten Betroffene kommen, betont Jenny von Borstel. Wie häufig sich die Gruppe anschließend trifft, soll sich nach den Wünschen der Teilnehmer richten. Informationen und Erfahrungen austauschen, Referenten einladen, Gespräche über Probleme mit dem persönlichen Umfeld und Ängste sind nach Jenny von Borstels Erfahrungswerten Themen bei den Treffen. »Denn die Teilnehmer begegnen dort anderen, denen es ähnlich geht wie ihnen. Man muss nicht viel erklären, kann einfach miteinander reden. Es entsteht schnell eine vertrauensvolle Atmosphäre.« Gespräche mit ebenfalls Betroffenen könnten leichter fallen als mit Angehörigen und Freunden, die man vielleicht nicht so belasten wolle. Die Selbsthilfegruppe könne Mut und neue Impulse geben, die Möglichkeit bieten, trotz Erkrankung Lebenswertes zu entdecken.
Anmeldung und weitere Informationen in der Seniorentagesstätte (% 0 54 23 / 35 62) und bei der BIGS (% 0 52 41 / 82 35 86).

Artikel vom 09.02.2006