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Süßer Honig gegen Rheuma und Husten

Von der Kerze bis zur Tinktur: Andrea Waschbüsch-Altmeyer hat sich der Imkerei verschrieben

Von Melanie Suhr
Steinhagen (WB). 24 Gläser Honig sind die stolze Ausbeute, die Andrea Waschbüsch-Altmeyer mit ihrem ersten Bienenvolk im vergangenen Sommer geschleudert hat. Als eines der jüngsten Mitglieder im Imkerverein Steinhagen hat sich die 45-Jährige innerhalb kurzer Zeit tief in die Materie »Honig« eingearbeitet, produziert selbst Produkte wie Wachsauflagen, Tinkturen, Kerzen und Fettstifte.

In der Küche duftet es verführerisch süß, auf dem Esstisch liegen jede Menge Utensilien, die mit der Imkerei zu tun haben. »Wenn ich etwas anfange, dann will ich es auch mit Leib und Seele machen«, sagt Andrea Waschbüsch-Altmeyer, die schon seit längerem auf Honig-Produkte schwört. »Wenn meine Kinder oder mein Mann ein Zipperlein haben, versuchen wir erstmal, es mit solchen Naturprodukten in den Griff zu bekommen.« Und das bislang mit Erfolg. Tinkturen wirken bei Entzündungen, Halsweh und beschleunigen die Wundheilung. Wachsauflagen, die in der Vergangenheit gang und gäbe waren, sind laut der Steinhagenerin der Geheimtipp bei Bronchitis, Rheuma und Gelenkschmerzen.
Ihr erstes Bienenvolk bekam Andrea Waschbüsch-Altmeyer 2003 von einem Bekannten geschenkt. Nachdem ihr die ersten Tiere eingegangen waren, belegte sie einen Lehrgang bei der Landwirtschaftskammer - seitdem klappt es mit den Bienen. »Vergangenen Sommer habe ich meinen ersten Honig geschleudert«, sagt die 45-Jährige stolz. Seitdem probiert sie immer neue Dinge aus. »Meinen Mann habe ich auch schon infiziert, der versucht sich an Cremes mit Honig.«
Seit Andrea Waschbüsch-Altmeyer dem Imkerverein Steinhagen angehört, setzt sie all ihr Engagement für die Sache ein. »Wir haben viele Probleme, die es zu beheben gibt«, erzählt sie. So fehlen zum Beispiel die Blumen und Pflanzen, von denen sich die Bienen ernähren. »Es wäre schön, wenn die Leute ihre Gärten naturbelassen anlegen würden, den Rasen lieber einmal weniger mähen.« Sehr am Herzen liegt Andrea Waschbüsch-Altmeyer, die auch in der Steinhagener CDU aktiv ist, der politische Aspekt der Bienenzucht. »Ich bin gegen die sogenannte grüne Gentechnik, laut der Pflanzen gentechnisch verändert werden können.« Zwar führe das auf Dauer dazu, das man weniger Pestizide einsetzen bräuchte, allerdings wisse man noch viel zu wenig, wie die Natur, wie auch die Bienen darauf reagieren werden. »Ich selbst imkere nach den Richtlinien von Bioland und Demeter«, erklärt die Steinhagenerin, »deshalb verwende ich nur Ameisen- und Oxalsäure.«
Derzeit befinden sich die drei Bienenvölker von Andrea Waschbüsch-Altmeyer noch im Winterschlaf und halten ihre Königinnen warm. In den nächsten Wochen werden sie jedoch wieder aktiv und vermehren sich redlich, so hofft die Imkerin. »Mein Traum wäre, irgendwann in einem kleinen Lädchen meine Produkte zu vertreiben«, schwärmt sie. Denn nicht nur ihren drei Söhnen schmeckt der eigene Honig besonders gut. »Wenn man einmal damit angefangen und den süßen Geruch im Bienenstock wahrgenommen hat, dann bleibt man dem Hobby treu«, legt sie Interessierten die Bienenzucht ans Herz.

Artikel vom 09.02.2006