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Wo ist Adalbert Kolenda?

Gleich zwei Vermisstenfälle geben der Polizei in Gütersloh Rätsel auf

Von Wolfgang Wotke
Gütersloh (WB). »Wir sind ratlos und verzweifelt. Wir wissen nicht, wo er steckt oder was passiert ist«, seufzt Margarete Kolenda, die zusammen mit ihren vier Töchtern um ihren Ehemann und Vater Adalbert bangen. Der 66-jährige Rentner ist seit Montagmorgen spurlos verschwunden. Dabei wollte er nur »kurz was erledigen.«

Das Verschwinden von Adalbert Kolenda ist äußerst mysteriös. Fest steht nur, dass er am Montag gegen acht Uhr mit seinem roten Mountainbike (Marke: »Otec-Shimano«) sein Haus an der Buxelstraße in der Nähe der Westfälischen Klinik verlassen hat, um in die Gütersloher City zu radeln. Sein Ziel: das Heizungs- und Sanitär-Unternehmen Potthoff an der Straße »Unter den Ulmen«. Margarete Kolenda zum WESTFALEN-BLATT: »Unsere Dachrinne ist kaputt und deshalb brauchte er fachmännischen Rat und Hilfe.« Doch bei Potthoff ist der Hobby-Radsportler und leidenschaftliche Schwimmer nicht angekommen. Das hat die Polizei genau ermittelt. Den kürzesten Weg von der Buxelstraße bis zur Straße »Unter den Ulmen«, der etwa knapp drei Kilometer beträgt, sind nicht nur die ermittelnden Beamten x-mal abgefahren, sondern auch seine Familienangehörigen. Tochter Sabine: »Da war nichts. Er hat sich auch bei Verwandten, Freunden und Bekannten nicht gemeldet. Er ist wie vom Erdboden verschluckt.«
Doch wo ist Adalbert Kolenda? Was ist mit ihm geschehen? Warum meldet er sich nicht? Dieser Fall gibt auch der Polizei Rätsel auf. Pressesprecher Karl-Heinz Stehrenberg: »Er ist nicht krank, hat keine familiären oder finanziellen Probleme und er ist auch nicht suizidgefährdet. Ohne Geld und Papiere ist er weggefahren.«
40 Jahre lang, so Margarete Kolenda, sei sie mit ihrem Adalbert verheiratet. »Da merkt man schon, wenn sich der Partner irgendwie verändert.« Und in den vergangenen Tagen habe sie bemerkt, dass ihr Mann irgendwie bedrückt schien: »Er war irgendwie so still und in sich eingekehrt. Aber man kam nicht an ihn heran.«
Auch von der zweiten vermissten Person, der 66-jährigen Margaretha Merschhemke aus Rietberg, die am Sonntag aus der Westfälischen Klinik verschwand, fehlt noch jede Spur. Gestern wurde ein Hubschrauber der »Hummel«-Staffel aus Dortmund angefordert, der die Umgebung über Gütersloh überflog, um neue Hinweise zu bekommen. Stehrenberg: »Leider ohne Erfolg.«

Artikel vom 09.02.2006