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Weltneuheit an der Döner-Bude

Erfolgreicher Start: Gastro-Technik Uyar fertigt Hightech-Profi-Messer

Von Friederike Niemeyer
Steinhagen (WB). Steinhagener Erfindungsgeist ist es zu danken, dass jetzt in Döner-Buden Hightech Einzug hält. Denn die Firma Uyar Gastro-Technik hat im Januar ein neuartiges Profi-Messer auf den Markt gebracht, mit dem sich frisches Gyros- und Dönerfleisch schnell und besonders hygienisch vom Spieß schneiden lässt. Eine echte Weltneuheit.

Denn das »Multi Professionell« ist wasserdicht, hat einen leicht wechselbaren Messerkopf, einen Deckel mit Magnetverschluss und - der Clou -Êein elektronisch gesteuertes Selbstreinigungsprogramm, erklärt Ufuk Uyar. Er ist Chef und kreativer Kopf der Firma, die seit acht Jahren im Gewerbehof Waldbadstraße zu Hause ist. Die internationale Patentierung der Steinhagener Neu-Entwicklung läuft, viele Döner-Buden in der Region sind bereits auf das Profi-Messer umgestiegen und Händler in Belgien, Spanien und Griechenland haben erste Stückzahlen geordert.
»Unser Produkt wird sich durchsetzen«, sagt Ufuk Uyar selbstbewusst. Er will sich langfristig auf dem großen und wachsenden Döner-Markt etablieren, peilt eine Jahresproduktion von 5000 Stück an. 50 000 Döner-Buden gibt es schätzungsweise in ganz Deutschland, 300 Tonnen Döner-Fleisch werden dort am Tag verkauft.
Vor einem Jahr nahm die Döner-Messer-Erfolgsgeschichte ihren Anfang: Uyar, der für namhafte Firmen in der Region komplette Maschinenbaugruppen konstruiert und fertigt, hatte einen Kunden aus der Imbiss-Gastronomie. Und da packte den Deutschen türkischer Herkunft die Begeisterung, für seine Landsleute ein hygienisches, leistungsstarkes Messer zu entwickeln, wie er sagt. Mittels einer Marktanalyse in Berlin wurden die Wünsche der Buden-Betreiber ermittelt. Uyars Konstrukteure unter der Leitung von Dario Wildmann gingen ans Werk und Ufuk Uyar selbst entwickelte das Design.
In der Testphase war der Bielefelder Imbiss »Alt-Athen« wichtiger Partner. Die leichte Handhabung ist den Leuten an der »Döner-Front« besonders wichtig. Dazu ist das Uyar-Modell wasser- und fettabweisend beschichtet und lässt sich besonders leicht reinigen. Denn der integrierte Chip stellt das Gerät nicht nur bei Überhitzung ab, er erkennt auch die Position des Messerkopfes. Stellt der Nutzer das Döner-Messer nämlich auf den Kopf und in Wasser, dann schaltet sich automatisch ein Selbstreinigungsprogramm ein. Das Nachfolgemodell, an dem die Ideenschmiede Uyar bereits mit Hochdruck arbeitet, soll dann auch spülmaschinenfest sein.
Bis auf den Motor (8500 Umdrehungen) und das Kreismesser fertigt die Firma alles selbst. »Bei uns gibt es kurze Wege zwischen Konstruktion und Fertigung, das ist unser Wettbewerbsvorteil«. Doch damit sich die hochwertige Neuheit am Markt dann auch durchsetzen kann, muss das Messer günstiger werden. 500 Euro, das ergab die Marktanalyse, ist ein Döner-Budenbetreiber bereit, für ein gutes Profi-Messer auszugeben. Die neue Serie wird das -Êmit noch ausgereifterer Technik -ÊMitte des Jahres möglich machen.

Artikel vom 10.02.2006