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Aufenthalt
»verlängert«

Dealer (24) flog auf


Herford (cl). Nach einem knappen Vierteljahr in Untersuchungshaft kam der 24-jährige Russlanddeutsche Andrej E. wieder auf freien Fuß: Seine 14 Monate Freiheitsstrafe wurden zur Bewährung ausgesetzt. So konnte er endlich seinen Aufenthalt in Ostwestfalen beenden, der eigentlich nur für ein oder zwei Tage im vergangenen Jahr geplant gewesen war. Außerdem soll er 100 Arbeitsstunden als Bewährungsauflage ableisten.
Der Herforder Kripo war bekannt, dass Dealer aus dem Raum Osnabrück die hiesige Szene belieferten. Ein Hundeführer traf am Parkhaus beim Go Parc einen Ibbenbürener, der sich mit einem Türken traf - für die Polizei ein alter Bekannter, außerdem wusste der Beamte, dass der Türke ständig seinen Daimler ohne Fahrerlaubnis steuert. Er hatte einen großen Bargeldbetrag bei sich.
In Begleitung des Ibbenbüreners war der hochgradig drogenabhängige Andrej A. Er wurde ebenfalls festgenommen, man musste ihn aber am nächsten Morgen wieder laufen lassen, weil ihm kein Delikt nachzuweisen war. Adrej freute sich seiner wieder gewonnenen Freiheit. Die Kripobeamten hefteten sich unauffällig an seine Fersen und wurden direkt zu einem Erddepot am Bahndamm in Parkhausnähe geführt. Insgesamt sechs Gramm waren in 33 Verkaufseinheiten portioniert.
Der arbeitslose Angeklagte behauptete stur, mit der Bahn nach Herford gekommen zu sein, um hier ein Handy zu kaufen. Dabei habe er auch von einem Unbekannten die sechs Gramm Heroin gekauft, natürlich nur zum Eigenkonsum. Während er auf der Polizeiwache festsaß, klingelte übrigens sein Handy fast pausenlos.
Auch nach Überzeugung von Richterin Claudia Schonscheck war Andrej E. zum Heroinverkaufen im Auftrag von Hintermännern nach Herford gekommen.

Artikel vom 17.02.2006