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Auf Honorar und Gage wird verzichtet

Kerstin Kramer im Theater im Park - Erlös aus Kartenverkauf für Ronald-McDonald-Haus

Von Bärbel Hillebrenner
Bad Oeynhausen (WB). Die Schauspieler verzichten auf ihre Gage. Bühnenmeister, Garderobieren und Kassierer arbeitet ebenfalls umsonst. Das Staatsbad verzichtet auf die Miete. Und all das, um dem Ronald-McDonald-Haus die Erlöse aus der Theatervorstellung »Wer hat Angst vor Virginia Woolf?« am 20. Februar zu spenden. Initiatorin ist die Schauspielerin Kerstin Kramer.

Prominente wissen genau um die Wirkung ihres Namens, wenn es um die Suche nach Unterstützung für soziale Projekte geht. In vielen Bereichen, wo die öffentliche Förderung nicht mehr hinreicht, engagieren sich Schauspieler, Sänger, Sportler. Die McDonald's-Kinderhilfe gibt Familien ein Zuhause in der Zeit, in der ihr schwer krankes Kind operiert und behandelt wird. Bekannte Schauspieler wie »Tatort-Kommissar« Axel Milberg, Ex-Box-Weltmeister Henry Maske oder Hochsprunglegende Heike Henkel, Liedersänger Hermann van Veen oder Schauspieler wie Witta Pohl, Sky du Mont oder eben auch Kerstin Kramer engagieren sich für die Elternhäuser. Die 29-jährige Hauptdarstellerin aus der Vorabend-Serie »Verbotene Liebe« ist Schirmherrin des Bad Oeynhausener Ronald-McDonald-Hauses. Hier zu helfen und für die Unterhaltung des Hauses Spenden zu sammeln, ist ihr ein besonderes Anliegen.
»Dass die Familien ganz in der Nähe ihres kranken Kindes sein können, das zu fördern, ist mir ganz wichtig. Die medizinische Betreuung ist unabdingbar, aber eins kann die Medizin nicht: Liebe und Geborgenheit geben«, sagt Kerstin Kramer in einem Interview mit dem WESTFALEN-BLATT. Die Leser dieser Zeitung wissen dies: Sie haben mit ihren Spenden in Höhe von rund einer Million Mark zum Bau der Einrichtung am Westkorso beigetragen und in den vergangenen fünf Jahren immer wieder kleine und große Summen an das Elternhaus übergeben.
Denn das ist die Unterstützung, die am meisten notwendig ist: »Wir finanzieren uns zum größten Teil aus Spenden«, sagt Hausleiterin Stefanie Kruse. Deshalb freut sie sich über das Engagement von Kerstin Kramer umso mehr. Die Schirmherrin - seit 2003 - kennt Bad Oeynhausen schon ganz gut: »Ich komme nicht zum ersten Mal. Ich war auf dem Sommerfest dabei und bei diversen Treffen des Freundeskreises«, sagt die Schauspielerin. Überall dort, wo es möglich sei, würde sie für das Ronald-McDonald-Haus werben und Geld sammeln. Bei der Quizshow von Jörg Pilawa im Jahr 2003 spielte sie innerhalb weniger Minuten 5 000 Euro ein.
Dass sie mit der Aufführung des Kölner Theaters am Sachsenring nun sowohl ihre berufliche Leidenschaft als auch ihr soziales Engagement verbinden kann, sei eine glückliche Fügung. »Ich freue mich riesig, dass auch meine Schauspiel-Kollegen ohne Gage mitmachen und mir bei der Aktion in Bad Oeynhausen helfen«, berichtet Kerstin Kramer. Denn immerhin habe man gemeinsam auch nach einem Termin suchen müssen, der für alle Beteiligten passend war.
Denn vorgesehen im laufenden Theaterprogramm des Staatsbades war die Aufführung von »Wer hat Angst vor Virginia Woolf?« nicht. »Wir hatten die Anfrage bekommen, ob wir die Idee von Kerstin Kramer unterstützen könnten«, sagt Staatsbad-Geschäftsführer Stefan Dörr. Die Zusage konnte Dörr für den 20. Februar schnell geben - zumal sich auch das Personal des Theaters im Park spontan bereit erklärte, die Aktion mit zu tragen. Dörr: »All unsere Mitarbeiter im Theater verzichten auf ihr Honorar und wir auf die Miete.«
Was jetzt noch fehlt, sind die Zuschauer. »Wir hoffen, dass das Theater im Park voll sein wird, denn jede verkaufte Eintrittskarte ist eine Spende für unser Elternhaus«, sagt Stefanie Kruse. Viele Ehrenamtliche des Oeynhausener Ronald-McDonald-Hauses haben ebenfalls ihre Unterstützung an dem Abend zugesagt.

Artikel vom 08.02.2006