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Mittelstand pocht auf Rückzahlung

E.ON Westfalen Weser soll Gas-Kunden sechs Millionen Euro erstatten


Paderborn (pic). Die CDU-Mittelstandsvereinigung Paderborn um ihren Vorsitzenden Friedhelm Koch (48) hat gestern erneut den Versorger E.ON Westfalen Weser zur Rückzahlung von etwa sechs Millionen Euro an ihre Erdgas-Kunden aufgefordert. Dieses Geld habe der heimische Versorger seit 2003 im ehemaligen Pesag-Gebiet zu Unrecht kassiert, weil zwischenzeitlich niedrigere Ölpreise nicht zur Senkung der Gaspreise geführt hätten.
Koch erinnerte daran, dass E.ON Westfalen Weser zum 1. Januar 2003 nach einem leichten Ölpreisanstieg den Gastarif um 0,41 Cent pro Kilowattstunde angehoben habe. Zuvor sei der Ölpreis, der bekanntlich mit dem Gaspreis gekoppelt ist, jedoch deutlich gefallen. Dies habe der Versorger jedoch nicht in seinen Gaspreis eingearbeitet, sondern »listigerweise« einen nur leichten Ölpreisanstieg gleich zu einer Anhebung des Erdgastarifes genutzt.
Mit dieser Preispolitik habe E.ON Westfalen Weser dem Paderborner Raum etwa sechs Millionen Euro Kaufkraft entzogen, die der heimischen Wirtschaft verlorengehe. Koch: »Bedauerlicherweise gibt es bei E.ON Westfalen Weser bisher keine Bereitschaft, diesen Betrag über eine Preissenkung zurückzuzahlen«. Die Mittelstandsvereinigung fordert das Unternehmen »dringend auf, diesen Schritt endlich zu vollziehen«.
Pressesprecher Meinolf Päsch von E.ON Westfalen Weser wies gestern die Kritik der CDU-Mittelstandsvereinigung zurück. Zur Gaspreiserhöhung 2003 hätten auch allgemeine Kostensteigerungen für Personal und technische Ausrüstung geführt. Daher sei die damalige Erdgaspreiserhöhung berechtigt gewesen, erklärte Päsch auf Anfrage.
Im Übrigen habe der heimische Versorger im bundesweiten Vergleich bei den Gaspreisen 2003 eine »hervorragende Position« belegt. Meinolf Päsch: »Unsere Erdgaspreisentwicklung ist in den Folgejahren bis heute geprägt von der reinen Weitergabe des Beschaffungsmehraufwandes«. E.ON Westfalen Weser begrüße den verstärkten Wettbewerb auf dem Gasmarkt, »der sich hoffentlich im Laufe des Jahres einstellen wird« (Päsch).

Artikel vom 08.02.2006