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Günstig kann
teuer werden

Was beinhalten Billig-Policen?

Der Autokauf ist für die meisten Deutschen eine erfreuliche Angelegenheit. Besonders zeitintensiv ist jedoch die anschließende Suche nach der richtigen Kfz-Versicherung.

Zahlreiche neue Billig-Policen verschiedener Anbieter - meist Basis- oder Grundtarif genannt - versprechen den Geldbeutel der Fahrzeugbesitzer zu schonen. Doch gerade bei diesen vermeintlich günstigen Angeboten, aber auch bei reinen Online-Versicherern, die oft keine Beratung anbieten, ist Vorsicht geboten. Die Policen haben hier großteils nur einen abgespeckten Leistungsumfang und bieten daher häufig keinen ausreichenden Schutz.
Beispiel Deckungssumme: Viele Policen enthalten eine Deckungssumme von maximal 50 Millionen Euro. Dies ist jedoch laut ADAC unzureichend. Bei größeren Unfällen, etwa mit Schienenfahrzeugen, deckt die Police die immensen Schadenersatzansprüche beispielsweise nicht ab. Andere wichtige Fragen, die sich der Autofahrer stellen sollte: Gilt der Versicherungsschutz in ganz Europa? Hat der Versicherungsnehmer generell Anspruch auf eine fachgerechte Reparatur mit Originalteilen? Und vor allem: Was passiert im Schadenfall?
Eine optimale Versicherung deckt möglichst viele Unfallschäden ab. Auch solche, bei denen der Versicherte selbst den Schaden (mit) verschuldet hat, bei denen der Unfallverursacher Fahrerflucht beging sowie Unfälle im Ausland. Große Unterschiede gibt es auch bei der Schadenregulierung von Totalschäden.
Stichwort Rabattretter: Bei den vermeintlich günstigen Versicherungspolicen gibt es keine Rabattretter. Hier wird der Versicherte nach einem selbstverschuldeten Unfall sofort in eine schlechtere Schadenfreiheitsklasse eingestuft und muss umgehend einen höheren Versicherungsbeitrag zahlen. Manche Anbieter gewähren Fahrern, die bereits 25 Jahre lang schadenfrei Auto gefahren sind, hingegen einen Ausrutscher, ohne sie gleich hochzustufen.
Generell gilt also: Vor Abschluss der Kfz-Versicherung genau prüfen, welche Leistungen die Police abdeckt und nicht am falschen Ende sparen.

Artikel vom 29.03.2006