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Pädagogen machen Schüler »stark im Konflikt«

Arbeitskreis gegen Gewalt an Frauen und Kindern holt Theaterprojekt in den Kreis Höxter

Von Alexandra Rüther
Brakel (WB). Ob Pöbeleien, Rempeleien oder handfeste Prügeleien. Gewalt an Schulen ist Realität. »Wir wollen aufzeigen, dass hier Handlungsbedarf besteht«, sagen Ingrid Roland und Sandra Pflug vom Arbeitskreis gegen Gewalt an Frauen und Kinder in Kreis Höxter.

Deshalb hat der Arbeitskreis ein Theaterprojekt in den Kreis Höxter geholt. Das Projekt »stark im konflikt« beinhaltet sowohl ein Theaterstück als auch Schüler- und Lehrertrainings und war gestern an der Geschwister Scholl-Hauptschule in Brakel zu Gast, heute in Höxter.
In dem Stück »Tatverdächtige« werden Ursachen und Auswirkungen von Gewalt in Szene gesetzt. Insbesondere werden Gewaltsituationen von Jugendlichen unterein-ander, mit ihren Eltern und ihren Lehrern zum zentralen Thema gemacht. Die Darsteller sind Theaterpädagogen, Anti-Gewalt-Trainer und Sozialpädagogen.
Nach der Aufführung gehen sie mit in die Klassen. Im Schülertraining zeigen sie den Jugendlichen auf, wie sie mit verbalen und körperlichen Angriffen umgehen können. Regissieur Simon Steimel nennt Beispiele: »Wenn jemand provoziert mit einem harten Spruch wie Ýdu HurensohnÜ, dann wäre die passende Antwort: Ýdas stimmt nicht, meine Mutter ist HausfrauÜ. Wir zeigen ihnen Modelle, wie sie körperlicher Gewalt und Mobbing begegnen können.« Die Ziele des Trainings sind Aufbau und Verstärkung von positiver Körpersprache, Einfühlungsvermögen, Selbstbewusstsein und Zivilcourage. »Wir gehen oft ein zweites Mal in die Klassen und erfahren dann, dass es besser geworden ist«, sagt Regisseur Simon Steimel.
Das Projekt wird im Kreis Höxter gesponsert von der Gas- und Wasserversorgung Höxter, von der Sparkassen-Striftung und vom Weißen Ring. In Brakel hat sich zudem der Förderverein der Schule beteiligt. Schulleiter Hans-Hermann Fenske war sehr froh über das Angebot des Arbeitskreises, »über diesen weiteren Baustein in unserem Schulprogramm«.

Artikel vom 07.02.2006