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Bleibende Aktualität ist
in seinem Werk sichtbar

Frauenkreis hört Vortrag über Friedrich von Spee

Kirchlengern-Stift Quernheim (BZ). Der Frauenkreis der Kirchengemeinde Stift Quernheim bietet am Donnerstag, 9. Februar, um 20 Uhr im Gemeindehaus Stift Quernheim einen interessanten Vortragsabend über »Friedrich von Spee« an. Eingeladen sind an diesem Abend nicht nur die Frauen, sondern alle Interessierten.

Thema ist das Leben und Schaffen des Friedrich von Spee. Über die Persönlichkeit von Spees referiert Hartmut Peltz von der evangelischen Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Herford und Vlotho.
Auch wenn Friedrich von Spee in der Zeit des 30-jährigen Krieges lebte, so gewinnt sein Wirken heute wieder an Aktualität. Er verfasste die Kampfschrift »Cautio Criminalis« gegen Hexenprozesse. Gerade aktuell geht es weltpolitisch um Toleranz unter den Religionen, wie man sieht ein Thema, dass über Jahrhunderte bleibt.
Ersten Veröffentlichungen seiner Lieder folgten bald Übernahmen in ein Gesangbuch seines Ordens. Zeitweise wurde er zum geistlichen Begleiter einer Kölner Frauengemeinschaft bestimmt, der St. Ursula-Gesellschaft, was letztlich das »Güldene Tugend-Buch« entstehen ließ, das erste Andachtsbuch eigens für Frauen. 1631 erschien Spees »Cautio Criminalis«, die Streitschrift gegen die Hexenprozesse, in der er auch den Verantwortlichen schonungslos ihre Versäumnisse vorwarf.
In der Begegnung mit Friedrich Spee und seinem Werk wird die bleibende Aktualität des vorbildlichen Christen erkennbar. Lieder von ihm leben in katholischen wie evangelischen Gesangbüchern fort, seine Forderungen im Prozessrecht wurden für uns zu Selbstverständlichkeiten der Menschenrechte, sein Werben für Nächstenliebe kann nicht veralten. Er steht eben auch bei heutigen Herausforderungen an unserer Seite: Sein Schöpfungslob fordert zum Schutz der Natur auf, die »Cautio Criminalis« mahnt zum Widerstand gegen Massenwahn und Verfolgung und vertritt Frauenrechte. Wie er für christliche Werte eingetreten ist und neues Denken angestoßen hat, kann Mut machen, seinem Beispiel zu folgen.

Artikel vom 09.02.2006