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Menschen in
unserer Stadt
Jan Heidenreich
Arbeitssuchender

Zu Hause rumzusitzen, das kommt für Jan Heidenreich nicht in Frage. Schließlich ist der 19-Jährige ein Mann der Tat. Daher setzt er alles daran, so schnell wie möglich wieder an einen Ausbildungsplatz heranzukommen. Denn bislang meinte es das Schicksal mit seiner beruflichen Laufbahn nicht allzu gut. Seit rund einem Monat ist er inzwischen auf der Suche nach einer Stelle.
Dabei fing für den Werster die Karriere vielversprechend an. Nachdem er sein kaufmännisches Fachabitur an der Freiherr-vom-Stein-Schule erfolgreich abgeschlossen hatte, bewarb er sich um eine Ausbildungsstelle und wurde prompt genommen. »Das war natürlich eine tolle Sache. Denn ich weiß, wie angespannt die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist«, ist Jan Heidenreich Realist. In einer Rehabilitations-Klinik, die gleichzeitig ein Hotel beherbergte, begann er am 1. August 2005 seine Ausbildung zum Hotelfachmann. »Der Job machte mir großen Spaß«, sagt der 19-Jährige wehmütig und erinnert sich noch heute mit Schrecken an die Nachricht von der Schließung des Hotels. Das bedeutete, dass auch er gezwungen war, das Handtuch zu werfen und nach nur vier Monaten erneut ohne Job dazustehen.
»Das war natürlich ein großer Schlag ins Gesicht«, sagt Jan Heidenreich, der nach anfänglicher Wut und Enttäuschung jedoch die Ärme wieder hochgekrempelt hat und seitdem auf der Suche nach einer neuen Anstellung ist. »Am liebsten wäre mir eine Ausbildung zum Werbekaufmann. Das wäre genau das richtige für mich«, hofft der engagierte Bad Oeynhausener, dass zumindest eine seiner vielen Bewerbungen überzeugt und er zum persönlichen Gespräch eingeladen wird. »Dort könnte ich mich dann beweisen und den Chef von meinen Qualitäten überzeugen«, sagt er. Denn der junge Mann kennt seine Vorteile: »Neben meiner Kreativität und meinem Interesse an Werbung bin ich engagiert, zuverlässig und arbeite gerne im Team.«
Lange schlafen kommt trotz seiner vielen freien Zeit für Jan Heidenreich nicht in Frage. »Ich will nichts einreißen lassen«, sagt der durchtrainierte Werster, der sich nichts sehnlicher wünscht, als endlich wieder am Berufsleben aktiv teilzunehmen.
Moritz Winde

Artikel vom 07.02.2006