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Erste Hauptamtliche in der »BiB«

Katja Henkel leitet Bücherei seit zehn Jahren - zweiten Standort seit 1999

Borgholzhausen (kan). Sie hat eine Namensschwester aus der schreibenden Zunft. Katja Henkel wird häufig gefragt, ob sie auch Romane verfasst wie die gleichnamige Autorin. »Das ist immer scherzhaft gemeint. Die Leute kennen mich ja«, sagt die 33-Jährige schmunzelnd. Seit zehn Jahren leitet sie inzwischen die »BiB«, die Bibliothek in Borgholzhausen.

Aus diesem Anlass überreichte Pfarrerin Silvia Schultz der ersten hauptamtlichen Mitarbeiterin der Bücherei in Trägerschaft der evangelischen Kirchengemeinde jetzt einen Blumenstrauß. Als Heinrich und Beate Redeker, die »Eltern« der Bibliothek, sich 1996 aufs Altenteil zurückzogen, schlugen sie Katja Henkel als Nachfolgerin vor.
Die gebürtige Borgholzhausenerin, die heute mit ihrer Familie in Werther lebt, hatte gerade ihr Diplom-Bibliothekars-Studium in Köln abgeschlossen und freute sich über das Angebot. Ein Bücherwurm war sie zum »Leidwesen« ihrer Mutter, die ständig für Nachschub sorgen musste, schon von Kindesbeinen an. Ein Schülerpraktikum in der Haller Bücherei hatte sie auf die Idee gebracht, ihren heutigen Beruf zu ergreifen.
In den vergangenen zehn Jahren hat sich unter der Regie von Katja Henkel einiges getan in der »BiB«. Unter tatkräftiger Hilfe der Ehrenamtlichen wurden die wöchentlichen Öffnungsstunden von sechs auf 20 erhöht. Außerdem gibt es neben dem Kampgarten seit 1999 auch einen zweiten Standort - die Gesamtschule. »Damals haben wir sehr viel Bücher ausgemistet, konnten aber unsere Medieneinheiten dennoch von 9000 auf derzeit 11 000 erhöhen«, berichtet die Bibliothekarin.
Am Kampgarten gibt es seit der Erweiterung auch das Lesecafé. Ein Jahr später zogen dort die Hörbücher ein. In der Gesamtschule wurden zum Jahreswechsel 2000/2001 fünf Internetplätze eingerichtet, auf denen hauptsächlich Schüler anzutreffen sind. Katja Henkel: »Dank des Programms ÝSchulen ans NetzÜ können sie kostenlos genutzt werden.«
Eine klare Bestandstrennung, so die Expertin, sei bei zwei Standorten wichtig, damit die Nutzer wüssten, wo sie Romane, Sachliteratur, Zeitschriften & Co. fänden. Für die Anschaffung neuer Medien stehen ihr pro Jahr rund 6500 Euro zur Verfügung. 5000 Euro steuert der Träger, die evangelische Kirchengemeinde, bei, und etwa 1500 Euro kommen aus dem Gesamtschul-Etat. »Wir haben am Kampgarten einen Wunschkasten, und von der Schule bekommen wir eine Wunschliste«, erklärt Katja Henkel. Die 33-Jährige hat eigentlich eine 28-Stunden-Stelle, die sie jedoch momentan aufgrund ihrer Elternzeit auf zehn Stunden reduziert hat.
Die 18 Stunden werden von Natascha Rothert-Reimann und Kerstin Wedekämper, zwei Büchereiassistentinnen im kirchlichen Dienst, aufgefangen. Und dann gibt es natürlich auch noch die drei ehrenamtlichen Helferinnen sowie die Lehrerin Sibylle Upmeyer, die an den beiden Standorten im Einsatz sind.

Artikel vom 07.02.2006