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Fliegende Ufos in der Turnhalle

Mehr als 50 Gäste beim »Slow Flight Meeting« in Rödinghausen

Rödinghausen (jp). Einmal im Jahr verwandelt sich die Turnhalle der Gesamtschule Rödinghausen in eine große Start- und Landebahn. So auch am Samstag, als mehr als 50 Hobbypiloten aus ganz Norddeutschland in die Wiehengemeinde pilgerten, um gemeinsam die Luft unsicher zu machen. Das alles zum Glück nur mit Modellmaschinen.

Eingeladen zum »Slow Flight Meeting« hatte der Modellflugverein »Bussard« Rödinghausen. »Angefangen haben wir hier schon vor sieben Jahren. Beim ersten Treffen waren nur etwas 15 Piloten hier. Heute sind es mehr als 50«, erklärte Henrik Schulte, Mitglied bei den Bussarden.
Aus Münster, Dortmund, Braunschweig und vielen anderen Orten waren Fans des Modellbaus angereist, um sich über ihre neusten Maschinen auszutauschen. Viele haben extra für Rödinghausen neue Modelle entworfen und mit leistungsstarken Elektromotoren ausgestattet.
Das Besondere am »Indoor«-Flug sind die deutlich leichteren und langsameren Modelle. Geschwindigkeit ist relativ, mit bis zu 50 Kilometern pro Stunde sausten die kleinen Styropor-Maschinen durch die Halle, die auch in diesem Jahr wieder von der Gemeinde Rödinghausen zur Verfügung gestellt worden war.
»Beliebte Baumaterialen für die Flugzeuge sind neben Styropor auch das so genannte EPP - ein druckelastischer Kunststoff - sowie Depron, ein Material, das auch zur Wärmedämmung verwendet wird«, erklärte Schulte. Diese Leichtbauweise habe in geschlossenen Räumen den Vorteil, dass auch Zusammenstöße oder Abstürze meistens ohne größere Schäden ablaufen würden.
Besonders die kurze Bauzeit schätzt Schulte an seinem Hobby. Für ein durchschnittliches Modell muss er nur zehn Stunden Arbeitszeit investieren. »Ganz erfreulich ist es, dass unser Hobby gut bei Kindern und Jugendlichen ankommt. Mit der Jugendarbeit haben nur sehr wenige Flugmodell- Vereine zu kämpfen«, freute sich auch Jürgen Behrendt, erster Vorsitzender der Bussarde.
Nicht nur Flugzeuge starteten am Samstag in der Turnhalle in Rödinghausen. Ufos, Helikopter mit vier Rotoren, Doppeldeckermaschinen waren auch darunter. Die Modellbauer zeigten sich kreativ. Alles, was fliegen konnte, war zugelassen. Wichtig war nur, dass alle Modelle mit einem Elektroantrieb ausgestattet waren.
»Das haben wir schon vor 25 Jahren bei unserer Gründung festgelegt. Mit Verbrennungsmotoren wollten wir nie etwas machen. So konnten wir immer Beschwerden wegen Lärmbelästigung und Umweltverschmutzung vermeiden«, erklärte Henrik Schulte.

Artikel vom 06.02.2006