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Bevölkerung im Kreis
wächst langsamer

Die Stadt Gütersloh verliert in geringem Ausmaß

Kreis Gütersloh (peb). In der ganzen Bundesrepublik ist der demographische Wandel spürbar: Die Menschen werden älter, die Zahl der Geburten sinkt. Auch im Kreis Gütersloh wird es einen Wandel geben. Die Bertelsmann-Stiftung hat die Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung im Internet zusammengestellt.

Mit der für jedermann zugänglichen Datensammlung will die Stiftung Kommunen und anderen Interessierten die Zahlen an die Hand geben, mit denen sie sich ein Bild über die Entwicklung der Bevölkerung und den Anteil einzelner Altersgruppen in den jeweiligen Städten und Gemeinden verschaffen können. Mit einer Prognose wirft die Stiftung einen Blick bis aufs Jahr 2020 - mit dem Resultat, dass die Hälfte der Kommunen bundesweit deutlich an Einwohnern einbüßen wird. Somit verstehen die Initiatoren der Internetseite ihre Datenbank auch als Frühwarnsystem, das es den Akteuren in den Kommunen erleichtern soll, sich mit den Herausforderungen des demographischen Wandels überhaupt erst zu beschäftigen. »Die Stiftung will einen Impuls setzen«, sagt Andreas Esche, Leiter der Aktion Demographischer Wandel, und betont, das Thema genieße in den Kommunen bislang »zu wenig Aufmerksamkeit«.
Die Zahlen der Stiftung machen deutlich: Der Kreis Gütersloh legt an Einwohnern zu und gehört mit seinen Kommunen zu den Gewinnern der Bevölkerungsentwicklung, allerdings wird auch hier der Anteil der Älteren größer.
Schon im Zeitraum 1996 bis 2003 ist die Bevölkerungszahl im Kreis um 5,2 Prozent gestiegen. In der Stadt Gütersloh waren es 2,7 Prozent, in Verl 7,5, in Harsewinkel 4,7, in Rietberg 6,1 und in Rheda-Wiedenbrück 7,6 Prozent. Und die Zahlen, so die Prognose der Stiftung, steigen im Kreis weiter, die Zunahme verlangsamt sich aber. Bis 2020 wächst die Zahl der Menschen im Kreis um 1,6 Prozent, in der Stadt Gütersloh geht sie um 1,6 Prozent zurück, andere Kommunen wachsen ebenfalls: Verl um 5,8, Harsewinkel um 0,6, Rietberg um 2,1 und Rheda-Wiedenbrück um 4,8 Prozent.
Dass die Menschen älter werden, zeigen folgende Zahlen: Das Durchschnittsalter lag 2003 im Kreis bei 39,8 Jahren, 2020 sollen es nach der Prognose der Bertelsmann-Stiftung 44,3 Jahre sein. In der Stadt Gütersloh steigt das Durchschnittsalter von 40,8 auf 44,7 Jahre, in Verl von 38,3 auf 44,1, in Harsewinkel von 37,6 auf 42,1, in Rietberg von 38,1 auf 43,4 und in Rheda-Wiedenbrück von 40 auf 44,5 Jahre. Für alle Kommunen im Südkreis sowie den Kreis Gütersloh insgesamt gilt nach den Prognosen der Bertelsmann-Stiftung: Der Anteil der unter 18-Jährigen fällt (im Kreis von 21,8 in 2003 auf 17,4 im Jahr 2020). Der Anteil der Älteren steigt deutlich an, die 60- bis 79-Jährigen legen kreisweit von 18,6 (2003) auf 21 Prozent (2020) zu, die über 80-Jährigen von 3,7 auf sieben Prozent. Auffällig ist vor allem die Stadt Harsewinkel, in der der Trend etwas anders verläuft als in den anderen Kommunen: Der Anteil der Jüngeren bleibt dort größer. Seite NRW

Artikel vom 06.02.2006