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Sicher über die Straße mit
der Maus und dem Frosch

Verkehrserziehung im Versöhungskindergarten

Schloß Holte-Stukenbrock (jt). »Halt!« brüllen die Jungen und Mädchen und helfen so der Maus und dem Frosch, den beiden Hauptdarstellern der Polizeipuppenbühne, sicher über die Straße zu kommen. Die beiden Polizeioberkomissare Ralf Hermes und Peter Stockhecke schulten am vergangenen Donnerstag die Kinder des Versöhnungskindergartens in Verkehrserziehung.

Das Projekt der Polizei des Kreises Gütersloh soll die Kindergartenkinder, aber auch deren Eltern, fit und sicher im Straßenverkehr machen. Dabei wird das Hauptaugenmerk auf das richtige Überqueren der Straße gelegt. Aber auch sicheres Radfahren und Mitfahren im Pkw werden an den zwei Aktionstagen des Projektes behandelt. Gerade Kindergartenkinder und jüngere Schulkinder sind im Straßenverkehr sehr gefährdet. Sie handeln oft spontan und unüberlegt, so dass sie für andere Verkehrsteilnehmer unberechenbar werden. Die Gefahren- und die Geschwindigkeitseinschätzung sind noch nicht richtig ausgeprägt. Außerdem sorgt die oft noch sehr geringe Körpergröße und falsche Kleidung für zusätzliches Gefahrenpotenzial.
In einem Stuhlkreis in den Gruppen des Versöhnungskindergartens nahmen Stockhecke und sein Kollege Hermes den Kindern zunächst einmal die Angst vor der Polizei und der Polizeiuniform. Darauf hin wurde das richtige Verhalten im Straßenverkehr besprochen. Anschließend durften die Jungen und Mädchen zusammen mit ihren Erziehern ein extra vorgefahrenes Polizeiauto betrachten. Bezirksdienstbeamter Claus Mikus ließ für kurze Zeit sogar das Martinshorn ertönen.
Die Maus und der Frosch, gespielt von Stockhecke und Hermes, sorgten im Puppenspiel noch mal dafür, dass das Gelernte vom Vormittag auch bei den Kindern nicht in Vergessenheit gerät. Zu dem Puppenspiel erschienen, auf Einladung der Betreuer, auch viele Eltern. Am Ende des Stücks sangen die beiden Polizisten und die Kinder noch ein selbst geschriebenes Lied, das bereits in den Gruppen des Kindergartens ausgiebig geprobt worden war.
Nachmittags trafen sich dann nochmals die älteren Kindergartenkinder mit ihren Eltern und den beiden Beamten, um das theoretische Wissen an Kreuzungen praktisch anzuwenden. Das ganze Programm ist laut Stockhecke darauf angelegt, dass sich das erlernte Wissen nachhaltig bei den jungen Teilnehmern einprägt. Bereits eine Woche zuvor waren die Eltern der Kinder des Versöhnungskindergartens während eines Elternabends von Peter Stockhecke über Gefahren im Straßenverkehr informiert worden. So sollen die Eltern in dem Bereich der Verkehrserziehung sensibilisiert und gleichzeitig geschult werden, denn Oberkommissar Stockhecke betont: »Auch die Eltern müssen nach Ablauf der Aktionstage das Gelernte mit den Kindern wiederholen und daran weiter arbeiten, um so den gewünschten Erfolg zu erzielen.«
Angesprochen auf den Erfolg der Aktionstage sagte Stockhecke, dieser lasse sich natürlich nicht in Zahlen messen. Die Kinder nähmen den größten Teil auf und setzten ihn um. In rund 180 Kindergärten im gesamten Kreis Gütersloh werden solche Projekttage wie im Versöhnungskindergarten von der Polizei durchgeführt.

Artikel vom 08.02.2006