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Zur Sache

Totgesagte leben länger ist eine der Sportphrasen, die aber leider immer wieder stimmt. Die Brand-Buben wurden schon als Futter für das Handball-Haifischbecken Europameisterschaft, ja in der Dichte stets stärker als eine Weltmeisterschaft, betrachtet. Doch die ersatzgeschwächte Truppe hat in der Schweiz mindestens den Fahrtenschwimmer gemacht.
Ohne Daniel Stephan, ohne Markus Baur, ohne Oleg Velyky trat der Titelverteidiger an und verlor dennoch nur eines von sieben Spielen. Das macht doch Mut für die WM im 2007 vor eigenem Publikum. Und dass mit Rang fünf im Eidgenossen-Land auch noch die EM-Qualifikation für 2008 im »Sack« ist, freute die junge Mannschaft gewaltig, wie man nach dem Sieg gegen Russland beobachten konnte. Gefühle von Verlierern sehen anders aus.
Positiv überrascht haben die jungen Wilden. Michael Kraus (Jahrgang 83) füllte die Lücke in der Spielmacher-Rolle aus, Pascal Hens (1980 geboren) bringt endlich sein Talent aufs Parkett. Und Sebastian Preiß (zusammen mit Oldie Andrej Klimovets) spielt in Abwehr und am Kreis eine gute Rolle, die Christian Schwarzer fast nicht vermissen lässt.
Mit noch größerer Unterstützung durch die heimischen Fans und weniger Verletzungspech vor dem Turnier sollte das deutsche Team bei der WM glänzen können. Alles ist möglich - wie jetzt in der Schweiz.
Oliver Kreth

Artikel vom 06.02.2006