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»Frenetischer Beifall«
nach E.ON-Rückzieher

Initiative verzichtet auf einen Strafantrag

Von Karl Pickhardt
Paderborn (WV). Die Paderborner Initiative »Gaspreise runter« verzichtet auf einen angedrohten Strafantrag gegen den Erdgasversorger E.ON Westfalen Weser.

Damit reagiert die Initiative nach Angaben ihrer Sprecherin Roswitha Köllner (53) auf ein Einlenken des Versorgers, der den Gaspreisverweigerern nun neue Jahresrechnungen zusenden will. Die neuen Rechnungen schlüsseln die Kosten für 2004 und 2005 getrennt auf.
In einer Zusammenkunft am Mittwochabend im AWO-Treff hatten etwa 150 Gaspreiskritiker im überfüllten Saal nochmals ihren Unmut über die zunächst versandten Jahresrechnungen geäußert. Sie sprachen von Betrug, wenn E.ON von Gaspreisverweigerern in 2004 zurückgehaltene Beträge aus Abschlagszahlungen für 2005 ausgleiche. Dies hatte offenbar auch E.ON Westfalen Weser nach einer Strafantrag-Drohung eingesehen und etwa 90 Minuten vor der Zusammenkunft im AWO-Treff den mittlerweile angeblich 1500 Gaspreisverweigerern neue Rechnungen versprochen.
»Die sind auf alle unsere Forderungen eingegangen, unsere Drohungen haben Wirkung gezeigt«, sprach Roswitha Köllner von einem Erfolg. Dies sei in der Zusammenkunft im AWO-Treff mit frenetischem Beifall quittiert worden.
Roswitha Köllner riet gestern allen Gaspreisverweigerern, ihre Jahresrechnung 2005 zunächst nicht zu begleichen. Sie sollten abwarten, ob E.ON Westfalen Weser allen Gaspreisverweigerern eine neue, aufgeschlüsselte Rechnung zustelle. Köllner geht davon aus, dass inzwischen 3000 Kunden zu Gaspreisverweigerern geworden seien.
In der Zusammenkunft im AWO-Treff sei auch heftige Kritik an unübersichtlichen Abrechnungen von E.ON Westfalen Weser für Wasser und Strom geäußert worden. »Oft nur ein Blatt und ohne Zählerwerte«, schimpfte die Sprecherin der Bürgerinitiative,.

Artikel vom 03.02.2006