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Menschen in
unserer Stadt
Egon Betke
Küchenleiter

»Gut kochen können, reicht nicht. Man braucht schon ein gewisses Organisationstalent«, erklärt Egon Betke und schmunzelt. Der Gehlenbecker weiß, wovon er spricht. Rund 1 200 Essen werden Tag für Tag in der Großküche der Lübbecker Werkstätten zubereitet. Gemeinsam mit zehn Mitarbeitern sowie zwölf Beschäftigten der Lübbecker Werkstätten sorgt der Küchenleiter dafür, dass auch alles reibungslos läuft.
Gelernt hat der 47-Jährige seinen Beruf Anfang der 70er Jahre in den Wittekindsstuben in Bad Oeynhausen. Nach Abschluss seiner Ausbildung als Koch und seiner Bundeswehrzeit folgten verschiedene Stationen in Restaurants in Lübbecke, Nettelstedt und in Bad Oeynhausen, nebenbei qualifizierte sich der Gehlenbecker zum Küchenmeister weiter. 1986 kam Egon Betke dann zu den Lübbecker Werkstätten - das ist inzwischen fast ganz genau 20 Jahre her.
Obgleich der Beruf des Kochs nicht von Anfang an sein Traumjob war - »ursprünglich wollte ich ja mal Reisebürokaufmann werden« - hat Betke seine Entscheidung nie bereut, erzählt er. Kreativ sein, eigene Ideen einbringen, jeden Tag neue Aufgaben und neue Herausforderungen, das mag er an seinem Job. Im Gegensatz zu früheren Jahren, in denen er berufsbedingt eine Sechs-Tage-Woche hatte und natürlich vor allem samstags und sonntags im Einsatz war, schätzt er an seinem jetzigen Arbeitsplatz jedoch die geregelteren Arbeitszeiten. Und die kommen auch dem »Familienmenschen« Egon Betke zugute, denn: »Die Familie, das ist schon ein Fulltimejob«, scherzt der Vater dreier Söhne im Alter von drei, 16 und 20 Jahren, »da bleibt nicht mehr viel Zeit für andere Dinge«. Doch das macht ihm nichts, denn in seiner Familie, so sagt er, darin gehe er richtig auf. Und so hat der Familienvater auch sein jahrelanges Engagement als Betreuer in der Jugendabteilung des TuS Gehlenbeck vor zwei Jahren erstmal zurückgefahren.
Den heimischen Herd beansprucht Egon Betke trotz seines Jobs übrigens nicht für sich alleine: »Meine Frau kocht, wenn ich nicht da bin - und umgekehrt«, erzählt er, aber: »Trotzdem freut sie sich, wenn ich ihr das Kochen am Wochenende abnehme.« Julia Graf

Artikel vom 03.02.2006