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Stadt auf der
Suche nach
50 000 Euro

Ganztags-Hauptschule soll kommen

Versmold (hj). Sollte die Stadt bis zur Ratssitzung am 16. Februar noch 50 000 Euro locker machen können, dürfte der stufenweisen Einführung einer Ganztags-Hauptschule zum Schuljahresbeginn 2006/07, zunächst für die Klassen fünf und sechs, nichts im Wege stehen.

Die Mitglieder des Jugend-, Kultur- und Schulausschusses haben gestern Abend nach langer Beratung Bürgermeister Thorsten Klute beauftragt, so zu verfahren. Dabei hatte vor allem der Verwaltungschef zuvor darüber gesprochen, dass die zu erwartenden Mehrkosten von rund 50 000 Euro für eine Umwandlung der Halbtags- zur Ganztags-Hauptschule bei 120 Schülern nicht aus dem städtischen Etat kommen können. »Sie haben im Dezember den Etat beschlossen und müssen uns jetzt sagen, woher wir das Geld nehmen sollen«, zuckte der Bürgermeister mit den Achseln. Grundsätzlich jedoch halte er eine Ganztagsschule für notwendig, pädagogisch wertvoll und wünschenswert.
Damit stieß Klute auf Zustimmung in allen Fraktionen. Jedoch gingen die Meinungen, wie das Vorhaben zu finanzieren sei, auseinander. Marianne Kampwerth sagte für die CDU, dass sie sich vorstellen könne, dass man die Zahl der Brennpunkte in Versmold durch eine solche Ganztags-Hauptschule sicherlich mindern könne: »Zudem hat uns das einstimmige Votum der Lehrer und der meisten Eltern erstaunt. Bislang haben wir nicht alle Hauptschüler erreicht, die wir vielleicht erreichen wollen. Das könnten wir jetzt ändern.«
Sie schlug vor, sich auch Gedanken über »den ohnehin sehr teuren ÖPNV« zu machen: »Das Geld, das wir hier als Zuschuss geben, könnte man durchaus in die Zukunft der Hauptschule stecken.« Auch über den städtischen Zuschuss an die GAB müsse man sich wie berichtet unterhalten. Eine Streichung würde an dieser Stelle etwa 24 000 Euro Ersparnis bedeuten.
Jan Ziervogel (SPD) machte schließlich den Vorschlag, dass die Stadt nochmals alle freiwilligen Leistungen genauestens unter die Lupe nehmen möge. »Eine Ganztags-Hauptschule wäre schon sehr wichtig für uns.«
Die Stadt als Träger einer solchen Einrichtung hatte aus finanziellen Gründen eine Umwandlung in eine Ganztags-Hauptschule schon zum Sommer abgelehnt und für nächstes Jahr empfohlen. »Wir reden nicht nur über dieses Jahr, sondern auch über die Folgejahre«, machte Fachbereichsleiter Hans-Jürgen Matthies deutlich. 50 000 Euro zum 1. August würden künftig etwa 100 000 Euro jährlich bedeuten. »Und auch dieses zusätzliche Geld müssen wir erst einmal haben.«

Artikel vom 03.02.2006