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Früher Start
einer Delikatesse

Kartoffeln brauchen Wärme

Selbstgezogene Kartoffeln sind köstlich, gesund dazu, denn die Knollen enthalten viel Vitamin C und hochwertiges Eiweiß.
Damit man möglichst früh Kartoffeln aus dem Garten ernten kann, werden Saatknollen in Anzuchterde gesetzt.
Von der Witterung unabhängig bekommen Kartoffeln einen guten Start, wenn man im Frühbeet, Kleingewächshaus oder an sonstigem hellen Platz Keime und Wurzeln wachsen lässt. Dazu setzt man die Knollen mit dem Pluspol nach oben in eine Obststeige und füllt die Zwischenräume mit feuchtem Anzuchtsubstrat. Bis zum Erscheinen der jungen Keimansätze kann es dunkel sein, bei etwa 16 Grad plus. Das Substrat unbedingt feucht halten.
Kartoffeln haben viel für Wärme übrig. Bis zum Pflanztermin soll sich die Erde bis in mindestens zehn Zentimeter Tiefe auf acht bis zehn Grad erwärmt haben. Bis dahin haben die Knollen schon die ersten Blätter und auch reichlich Wurzeln.
Kartoffeln fühlen sich am wohlsten in eher leichtem als schwerem Boden. Gute, humose, tief gelockerte Gartenerde ist immer richtig. Sie sollte außerdem genügend Nährstoffe enthalten. Der Reihenabstand beträgt 60 Zentimeter, der Abstand in den Reihen mindestens 30 Zentimeter. Man setzt die Knollen in die Pflanzlöcher so tief, dass die Knollenscheitel fünf bis zehn Zentimeter mit Erde bedeckt sind. Es schadet nicht, wenn die Blätter dabei teilweise in die Erde kommen.
Junge Triebe über der Erde sind recht frostempfindlich. Droht Spätfrost, verhindern übergelegtes Vlies oder aufgestellte Folientunnel ärgerliche Schäden, die den Wachstumsvorsprung wieder zunichte machen. Kartoffeln zählen zu den Hackfrüchten. Man lockert darum häufig die Erde, mindestens nach jedem ergiebigeren Regen, damit Luft in den Boden kommt. Aus eigener Kraft gegen Unkraut behaupten sich Kartoffeln erst, wenn die Pflanzen mit Trieben und Blättern die Erde komplett decken. Zeigen schwacher Trieb und hellgrüne Blätter Nährstoffmangel an, streut man 15 bis 20 Gramm Volldünger pro Quadratmeter und arbeitet ihn vorsichtig oberflächig ein.
Die ersten Blütenknospen öffnen sich, wenn die Reihen schließen. Vorher häufelt man an, weil nun der Knollenansatz beginnt und dann die Kartoffeln unbedingte Ruhe im Wurzelbereich wünschen. Der größte Wasserbedarf besteht während der Hauptblüte. Bei längerer Trockenheit in dieser Zeit muss gewässert werden. Dazu legt man einen Schlauch zwischen die Reihen und zieht ihn peu à peu zurück, sobald die Erde ausreichend feucht ist.

Artikel vom 05.04.2006