24.03.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Von Sonnenanbetern und
Schönheiten im Schattenreich

Stauden gehören zur Grundausstattung des Gartens

Ein Blick in den Garten macht schnell deutlich: Jetzt heißt es »an die Arbeit«, denn einige Stellen sehen nach dem Winter doch recht kahl und mitgenommen aus.
Im Frühjahr ist die richtige Zeit, die Beete und Rabatten für die bevorstehende Gartensaison zu bestücken und Lücken zu füllen. Wer bisher noch keine oder wenig Stauden im Garten hatte, wird im Fachhandel fündig. Viele blühfreudige Stauden für einen traumhaften Sommergarten gibt es pflanzfertig zu kaufen.
Stauden gehören zur Grundausstattung eines jeden Gartens. Im Gegensatz zu Einjährigen treiben sie jedes Jahr aufs Neue aus. Stauden sind eine sehr abwechslungsreiche und auch pflegeleichte Pflanzengruppe: Grüne Pflanzen wie Gräser und Farne gehören ebenso dazu wie reich blühende Prachtstauden, Polsterstauden für den Steingarten oder Ufer- und Wasserpflanzen. Aufgrund der unterschiedlichen Standortbedingungen lässt sich praktisch jeder Ort im Garten mit Stauden gestalten. Geschickt kombiniert gewährleisten sie selbst im kleinsten Garten eine unermüdliche Blütenpracht. Nimmt man alle Stauden zusammen, findet man sogar für jede Jahreszeit geeignete Pflanzen.
Im Frühsommer und Sommer blühen zum Beispiel die eleganten Schwertlilien und der imposante Rittersporn. Eine Kombination aus weißen Margeriten , blau blühendem Salbei und blauen Schwertlilien bringt kühle Frische in die Beete und ist über viele Jahre hinweg im Frühsommer eine Augenweide. Auch Edeldistel, gelbe Schafgarbe und Ochsenauge zählen zu den Favoriten. Rote Mohnblumen wie der Türkische Mohn zählen im Gegensatz zum Klatschmohn zu den Stauden und eignen sich aufgrund ihrer Wuchskraft hervorragend als Leitstauden. Dauerblüher mit mittlerer Wuchshöhe sind Mädchenauge, Katzenminze und Kokardenblume.
Sommer-Salbei, Feinstrahlaster und Spornblume erfreuen gleich zweimal. Sie blühen im Frühsommer und dann noch einmal nach einem Rückschnitt im Herbst. Diese Arten eignen sich hervorragend als Begleitpflanzen zu Leitstauden wie Sonnenauge, Palmlilie, Wasserdost, Rittersporn und Sonnenhut. Sie alle sind wahre Sonnenanbeter und verwandeln offene, sonnige bis leicht schattige Beete in ein duftendes Blütenmeer.
Doch auch im Halbschatten oder im Schatten - etwa im Hell-Dunkel großer Bäume und Sträucher - lässt sich bei richtiger Pflanzenauswahl eine harmonische Staudenkombination gestalten. Weniger Farbe, sondern attraktiver Blattschmuck steht bei dieser Komposition im Vordergrund. Als Leitstaude in schattigen Beeten eignet sich zum Beispiel der Wald-Geißbart, der im Frühsommer mit seinen hohen, weißen Blütenwedeln herrscht. Dazu harmonieren mittelgroße Funkien mit ihren interessanten grün-weißen Blättern oder filigrane Farne. Kleine gelb blühende Golderdbeeren bringen am Beetrand etwas Farbe ins Spiel. Auch rot und rosafarben blühende Prachtspieren, Akelei, grüngelb blühender Frauenmantel und Lilien sind Stauden, die schattige und halbschattige Standorte zu einer Augenweide machen.
Wer es lieber edel in Weiß mag, pflanzt Anemonen: Nach den kleinen Buschwindröschen, die schon im März den Boden mit einem Blütenteppich überziehen, schmücken später Große Windröschen das Staudenbeet mit ihren Blüten. Das Große Windröschen blüht weiß und erreicht eine Wuchshöhe von 40 Zentimetern. Diese im Sommer blühende Art liebt halbschattige Plätze und humose, nahrhafte, frische Böden - sie passt sehr gut vor und zwischen Gehölze.
Werden Stauden gepflanzt, sollte man daran denken, dass Pflanzen wachsen. Also Platz lassen. Denn aus den kleinen Pflanzen entwickeln sich in kurzer Zeit wahre Prachtexemplare. Wer möchte, kann in der Anfangszeit die Zwischenräume mit einjährigen Sommerblumen bepflanzen. Wer Beete anlegt, sollte nicht nur die Stauden pflanzen, die gerade im Fachhandel blühend angeboten werden, sondern sie mit Herbst- und Frühlingsblühern kombinieren.

Artikel vom 24.03.2006