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Vorhandenes Haus
noch besser nutzen

Mehr Wohnraum schaffen durch Aufstocken

»Bauen im Bestand« ist ein Thema, das angesichts stetig steigender Grundstückspreise, vor allem im stadtnahen Bereich, interessante Lösungen für Hausbesitzer aufzeigt. Wenn ältere Häuser nicht über den Raum verfügen, um heutige Wohnansprüche zu erfüllen, oder einfach weiterer kostbarer Wohnraum geschaffen werden soll, bietet es sich an, das Gebäude durch einen Anbau zu vergrößern oder um ein zusätzliches Geschoss aufzustocken.

Die Aufstockung hat den Vorteil, dass man neuen Wohnraum ohne zusätzlichen Grundstücksverbrauch schaffen kann. Gleichzeitig können Mängel am bestehenden Haus beseitigt werden, zum Beispiel eine unzureichende Wärmedämmung oder eine energieverschwendende Heizungsanlage. Eine eventuell notwendige Dachrenovierung entfällt ohnehin.
Wie bei einem Neubau müssen bei einer Aufstockung alle baurechtlichen, konstruktiven, haustechnischen und gestalterischen Aspekte entsprechend der Landesbauordnung berücksichtigt werden. Allem voran ist die Standsicherheit zu gewährleisten. Speziell für Aufstockungen eignet sich der massive Baustoff Porenbeton, da er ein sehr geringes Flächengewicht hat und somit geringe neue Lasten auf das bestehende Gebäude bringt.
Diese machte sich auch Architekt Uwe Oltmanns zunutze, als er ein zusätzliches Geschoss für ein Wohn- und Geschäftshaus in Oldenburg plante. Die Lage des Gebäudes mitten im Zentrum entsprach den Vorstellungen der Bauherren bezüglich innerstädtischen Wohnens, direkt gegenüber dem Oldenburger Schlossgarten. Außerdem wollten sie nicht auf den unverwechselbaren und vor allen Dingen unverbaubaren Blick auf diesen Park verzichten. Der Grund für die Aufstockung war, dass die Wohnfläche im Obergeschoss für die Bewohner nicht mehr ausreichte, die darunter liegende Etage jedoch gut vermietet war. Die Außenkanten des Gebäudes stellten gleichzeitig die Grundstücksgrenzen dar. Das Grundstück war also komplett bebaut, an einen Anbau nicht zu denken.
Durch das neue Stockwerk haben die Bauherren 70 Quadratmeter Wohnfläche mit loftähnlichem Charakter hinzugewonnen. Ein weiterer Höhepunkt ist eine 20 Quadratmeter große neue Dachterrasse, hoch über dem Straßenverkehr und abgeschirmt von der Nachbarbebauung. Die Bauzeit für die komplette Aufstockung und Sanierung betrug sechs Monate. Nach außen präsentiert sich das Haus nicht nur vergrößert, sondern auch mit neuer, frischer Fassade. Denn die Bauherren stimmten dem Vorschlag des Architekten zu, die Gebäudehülle durch eine vorgehängte Fassade mit roten Fassadentafeln und einem Wärmedämmverbundsystem optisch und energetisch aufzuwerten.
www.architekt-oltmanns.de

Artikel vom 11.02.2006