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Handarbeit fürs Knabenkraut

Orchideenfreunde spenden für die Bio-Station

Halle-Künsebeck (kg). »Damit unsere Kinder noch heimische Orchideen sehen können!«. Mit einer Spende von 400 Euro unterstützten Helmut Krusche und Henry Brockmeyer gestern die Biologische Station Gütersloh/Bielefeld.
Die Summe ist der Erlös der Orchideen-Umtopfaktion, wo 243 Euro zusammengekommen sind, aufgestockt durch das Pflanzen-Center Brockmeyer. Krusche, der Vorsitzender der ostwestfälischen Orchideenfreunde, die übrigens Mitglied der Bio-Station sind, weiß, dass das Gefleckte Knabenkraut, das Waldvögelein, die Fliegen-Ragwurz und ihre Schwestern und der Frauenschuh, der früher in Borgholzhausen heimisch war, es »an Schönheit mit jeder tropischen Orchidee aufnehmen können«. Nur müsse man genauer hinsehen, um die Schönheit der heimischen Blumen zu entdecken, betonte Krusche gestern.
Vor allem müssen die Orchideenstandorte in den Feuchtwiesenschutzgebieten von der Landwirtschaft möglichst extensiv genutzt werden, sensible Bereiche auch auf Halb-Trockenrasen von anderem Bewuchs frei gehalten - aufwändige Handarbeit. Bernhard Walter, der Leiter der Bio-Station: »Keine Orchidee würde sich sonst auf Dauer halten«. Er warnt davor, Orchideen in der Natur auszugraben: »Im Garten gehen Wildorchideen sowieso ein, weil sie bestimmte Mikropilze im Boden benötigen«.
Auch die Breitblättrige Stendelwurz, die Orchidee des Jahres, lohnt es sich nicht auszubuddeln. Das eher unscheinbare Blümchen mit dem botanischen Namen Epipactis Helleborine, das Insekten mit seinem Nektar betört, wächst auch in Hörste und Künsebeck, aber nicht im Garten.
Helmut Krusche lädt übrigens ein zur 19. Internationalen Orchideen-Schau vom 2. bis 5. März im Kurpark Bad Salzuflen. 60 Aussteller aus aller Welt zeigen dort ihre Schönheiten, geben Tipps zur Pflege, verkaufen Pflanzen und Fachliteratur. Unter den Gästen der Orchideenfreunde in Ostwestfalen-Lippe ist übrigens auch die Bio-Station, die heimische Orchideen auf Schautafeln präsentiert.

Artikel vom 01.02.2006