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»Jugendliche brauchen Begleitung«

Brockhagener Frühschoppen beantragt Stelle eines Hauptamtlichen

Von Friederike Niemeyer
Steinhagen-Brockhagen (WB). Die Jugendlichen in Brockhagen nachmittags begleiten, bevor sie auffällig werden, ist das Anliegen des Frühschoppens um Kurt Kükenshöner. Deshalb beantragen die ehrenamtlich Engagierten nun einen hauptamtlichen Jugendmitarbeiter für ihren Ortsteil.

Der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin soll Ansprechpartner für die etwa 150 Jugendlichen zwischen zehn und 16 Jahren in Brockhagen sein, sie in ihrer Freizeitgestaltung begleiten und Kontakt zu örtlichen Vereinen mit ihrem Angebot halten. Täglich von 15 bis 21 Uhr - auch am Wochenende - entweder in der Alten Dorfschule oder im Gemeindehaus präsent zu sein, wäre der Idealfall.
»Wir sehen durchaus die Gesamtsituation in der Gemeinde«, sagt Kurt Kükenshöner. »Aber wir sehen auch die Gefahr, dass sich alle Angebote in Steinhagen konzentrieren.« Er könnte sich gut eine Kooperation mit dem AWO-Haus der Jugend vorstellen, indem etwa die Arbeitszeit eines studentischen Mitarbeiters speziell für Brockhagen aufgestockt wird.
Die Kirchengemeinde in Brockhagen habe sich bislang leider noch nicht am Gespräch beteiligt, berichtet Hans Werner Brinkkötter, der genauso wie Monika Wölke und Kurt Kükenshöner ehrenamtlich die Hausaufgabenbetreuung begleitet: Jeden Dienstag kommen etwa acht bis zwölf Jugendliche. »Wir beobachten Verbesserungen in den schulischen Leistungen«, sagt Kükenshöner. Er sieht einen Zusammenhang zwischen beruflicher Perspektivlosigkeit der Jugendlichen, der Schulunlust und dem Freizeitverhalten. Sie brauchen Begleitung, um selbst aktiv zu werden, ist Kükenshöners Auffassung. Zwar sei das sportliche Angebot für Jugendliche in Brockhagen durch den TuS hervorragend, aber im kreativen Bereich gebe es Mangel.
Dass Begleitung notwendig sei, habe der vorübergehende Jugendtreff an der Sporthalle gezeigt, sagt Hans Werner Brinkkötter. Denn weil die Aufsicht fehlte, sei das als Treffpunkt dienende Schifferhäuschen am Ende demoliert worden. Dort sei aber der Kontakt zu Jugendlichen geknüpft worden, die nun die Hausaufgabenbetreuung besuchen.
Jetzt warten die Frühschoppen-Teilnehmer auf die Reaktion des Gemeinderats auf ihren Antrag.

Artikel vom 01.02.2006