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Ruheforst für Urnenbestattung

Rat befürwortet die Ausweisung

Bad Driburg (nf). Mit der Veränderung des Bestattungsrechts ist es auch in Nordrhein-Westfalen möglich, Urnen in eigens dafür ausgewiesenen Waldgebieten beizusetzen. Im Rat der Stadt Bad Driburg fiel am Montagabend die einstimmige Entscheidung, in Neuenheerse am Bollberg einen Ruheforst für Urnenbestattungen auszuweisen.

In enger Abstimmung mit dem Forstamt Bad Driburg können nun ein Konzept sowie entsprechende Vereinbarungen mit einer Betreiberfirma erarbeitet werden. Die Landesregierung versucht mit der Änderung, dem in der Gesellschaft immer stärker werdenden Bedürfnis nach Urnenbestattungen (17 Prozent der Befragten) gerecht zu werden.
Vor der Abstimmung wurde dem Rat eine Stellungnahme der katholischen Kirchengemeinde bekannt gegeben, aus der sich allerdings keine gravierenden Bedenken ergaben. Darin wird anerkannt, dass diese Form der Bestattung als Option offen sein müsse. Eine Privatisierung sei allerdings nicht im Sinne der Kirche, so die klare Forderung, was aber auch die Stadt ähnlich sieht: Die Verwaltung der neu einzurichtenden Urnenstätte bleibt in den Händen der Stadt. »Wir wollen nichts Abstruses, sondern die Wahrung einer würdigen Bestattungsform«, erklärte Baudezernent Markus Baier, der sicher war, gegenseitiges Einvernehmen herzustellen. Auch die Vorstellungen der örtlichen Bestatter sei man gerne bereit aufzugreifen.
Informiert wurde der Rat von Bürgermeister Burkhard Deppe über das neue Ratsinformationssystem, das einen Beitrag zu mehr Offenheit und Transparenz darstelle. Sowohl die interessierte Öffentlichkeit wie die Politiker (mit Kennwort) können sich dann über das Internet Informationen bis hin zu Sitzungsprotokollen beschaffen. Auch die Abrechnung von Sitzungsgeldern und Aufwandsentschädigungen kann über das Programm erfolgen, das im Februar detailliert präsentiert wird.

Artikel vom 01.02.2006