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Der Brandschutz steht an erster Stelle

Treppenanbau für das Heimatmuseum - Bauaufsicht prüft auch die gewerblichen Objekte

Von Reinhard Kehmeier
(Text und Fotos)
Löhne (LZ). Erst wenn eine Außentreppe installiert ist, und das soll möglichst in diesem Jahr erfolgen, werden wieder Veranstaltungen im Heimatmuseum in Bischofshagen stattfinden können. »Der Brandschutz hat Vorrang«, wie der Ingenieur Matthias Kreft, Leiter der städtischen Immobilien-Wirtschaft, deutlich macht.

Bei allen Investitionen in städtische Gebäude geht es zunächst darum, die Häuser für den Fall eines Feuers sicherer zu machen. »Die Verantwortung dafür ist groß«, weiß Kreft, deshalb werde auch andernorts nachgerüstet: an Grundschulen ebenso wie am Gymnasium. Oft sind es kleinere Maßnahmen, wie der Einbau weiterer Brandschutz-Türen, die bei den Mittel-Anmeldungen im Haushaltsplan auftauchen. Bei den regelmäßigen Brandschauen werden Maßnahmen verabredet, die nur selten eine Schließung erfordern, wie im Fall des Heimatmusemus als Veranstaltungsstätte oder des Märchenmuseums am vergangenen Freitag im benachbarten Bad Oeynhausen.
»Personenschutz steht an erster Stelle«, sagt Matthias Kreft. Und dies bedeute Schutz vor dem Rauch; denn Rauch und nicht das Feuer selbst sei die häufigste Ursache von Todesfällen. So geht es auch in Bischofshagen darum, in dem alten Schulgebäude für den Notfall so genannte Rauchabschnitte zu bilden: »Teilbereiche müssen rauchfrei gehalten werden«. Da sich der Veranstaltungsraum im Dachgeschoss befinde, sei ein zweiter Rettungsweg erforderlich. Dieser soll über eine Außentreppe geschaffen werden, die unter einem Fenster an der Nordseite den Fluchtweg sicherstellt. Nach den baulichen Veränderungen werden auch beliebte Veranstaltungen für Kinder, wie das traditionelle Puppentheater, wieder in Bischofshagen stattfinden können.
Bei den so genannten Brandschauen, die nach den Bestimmungen des Feuerschutzgesetzes Nordrhein-Westfalen je nach Objekt im Abstand von drei bis fünf Jahren vorgeschrieben sind, werden nicht nur Gebäude mit großen Versammlungsräumen begutachtet. »Man muss den Löhner Betrieben bescheinigen, dass Mängel auch beseitigt werden«, erklärt Stadtbrandmeister Dieter Weinberg, der in seiner beruflichen Tätigkeit bei der Stadt Löhne jeden Tag in Sachen Brandschutz unterwegs ist. Bauernhöfe stehen ebenso wie Gaststätten oder die unterschiedlichen Gewerbebetriebe auf der Liste der Prüfobjekte. Besonderes Augenmerk richten Feuerwehr und Bauaufsicht entsprechend der gesetzlichen Bestimmungen auf Seniorenheime und Pflegebereiche, wie Volker Reineke, Bezirks-Ingenieur bei der Stadt für den Gohfelder Bereich bestätigt. Manfred Schmitt, Verwaltungsleiter des St. Laurentius-Heims, weist unter anderem auf jährliche Mitarbeiterschulungen durch den Brandschutzbeauftragten der Einrichtung hin.
Ständig verbessert wird der technische Standard auch im Eduard-Kuhlo-Heim, wie Verwaltungsleiter Hans-Joachim Tiedau am Beispiel der Standleitung zur Kreisfeuerwehrzentrale in Eilshausen erläutert, deren Telefontechnik ausgetauscht wird. Wenn in einem der Flure ein Brandmelder Rauch registriert, wird automatisch Großalarm ausgelöst. Die Bedeutung der Melder, die in jedem Raum installiert sind, ist auch in Privathaushalten nicht hoch genug einzuschätzen, wie Jörg Brackmann, Leiter der Löschgruppe Gohfeld, in Schulungen vermittelt: »Die Gefahr von Bränden wird oft unterschätzt.«

Artikel vom 31.01.2006