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Ein Ausflug ins Zahlenland

Kindertageseinrichtungen machen mit Mathe vertraut

Von Kathrin Weege (Text und Foto)
Espelkamp/Altkreis Lübbecke (WB). »Ein Storch hat zwei Beine«, sagt Vivien. Daraufhin lässt sie der Wächter des Zweier-Zahlenlandes in seine Welt hinein. Denn die Sechsjährige hat das richtige Stichwort gegeben: einen Satz mit der Zahl zwei.
Ab ins Zahlenland geht es hier für Dilara, Alexander, Kevin, Caroline, Vivien, Kevin, Jaqueline, Sophie Alex, Angela, David und Kim-Sarah. Foto: Weege
Spielerisch lernen die Kinder in der DRK-Tageseinrichtung Ratzenburger Straße im Projekt »Zahlenland« die Zahlen von eins bis fünf kennen. Bereits im Herbst hat es für zwölf DRK-Kindertageseinrichtungen im Kreisverbund Altkreis Lübbecke eine Fortbildung zu »Entdeckungen im Zahlenland« gegeben. Die Hamburger Studentin Nina Stracke hat den Erzieherinnen das Konzept nach Professor Gerhard Preiß nahe gebracht.
»Bei uns machen 25 Kinder mit«, erklärt Magdalene Wiegmann, Leiterin der DRK-Einrichtung an der Ratzenburger Straße. Gemeinsam mit Marlies Roch unternimmt sie mit den Mädchen und Jungen in zehn Einheiten eine Reise ins Land der Zahlen.
Ziele der Reihe sind, Vertrautheit zu den Zahlen von eins bis fünf zu schaffen und den Kindern die Angst vor Zahlen und Mathematik zu nehmen. Erstes Rechnen wird spielerisch gelernt und auch geometrische Figuren lernen die Kleinen kennen.
Ganz wichtig ist dabei die Arbeit in der Gruppe. Die Kinder zählen gemeinsam und wenn jemand einmal nicht weiter weiß, dann fällt gar nicht auf, bei wem das der Fall ist. »Hier werden die Kinder nicht bloß gestellt, wenn sie etwas nicht wissen. In der Gruppe macht ihnen der Umgang mit Zahlen Spaß«, hat Marlies Roch beobachtet.
In Reifen, so genannten Zahlenhäusern, befindet sich immer eine bestimmte Anzahl von Gegenständen. Im Dreier-Haus liegen drei Nüsse. Die Jungen und Mädchen überprüfen, ob die korrekte Anzahl vorhanden ist. Oder sie singen Lieder: Am Tag, an dem es um die Zahl Drei geht, ist es »Mein Hut, der hat drei Ecken«.
»Mathematisches Verständnis ist nicht von der Natur gegeben. Es muss gelernt werden. Gerade bei kleinen Kindern ist das Gehirn in Sachen Zahlen und Mathe ÝsensibelÜ und leicht formbar. In einer angemessenen Umgebung und auf spielerische Weise können die Kleinen eine mathematische Bildung erreichen, die in der modernen Welt von großer Wichtigkeit ist«, erläutert Magdalene Wiegmann.
Zu den Tageseinrichtungen des Deutschen Roten Kreuzes, in denen die Kinder bereits oder bald ins »Zahlenland« eintauchen können, gehören Rotdornstraße, Ratzenburger Straße, Stettiner Straße (alle Espelkamp), Wehe, Dielingen, Holzhausen-Preußisch Oldendorf, Oppendorf, Haldem, Preußisch Oldendorf, Kutscherweg (in Lübbecke), Ahlsen und Tonnenheide.

Artikel vom 01.02.2006